Blümel oder Nehammer?

Duell um den Innenminister

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Es wird der heikelste Job der Regierung. Wen Kurz als Innenminister andenkt.

Wien. Wird es Gernot Blümel oder doch Karl Nehammer? Eine Frage, die Beamte, Sicherheitsexperten und Politik derzeit umtreibt. Tatsächlich sind beide ÖVP-Politiker im Rennen um das Innenministerium.

VP-Chef Sebastian Kurz soll denn auch noch zwischen dem VP-Wien-Chef und seinem Generalsekretär schwanken. Immerhin dürfte auf den Innenminister ein besonders heikles Ressort mit einigen Baustellen (siehe Kasten) zukommen. Blümel selbst, einst VP-Kanzleramtsminister, soll es derzeit nicht allzu sehr in das ­Sicherheitsministerium in der Wiener Herrengasse ziehen. Er soll schließlich auch VP-Spitzenkandidat bei der Wien-Wahl werden und befürchtet da offenbar, dass Wahlkampf und Innenminister-Job zur Gratwanderung führen könnten.

Nehammer mit derzeit leichtem Vorteil

Präferenz. Nehammer wiederum dürfte als Sicherheitsverhandler der ÖVP den Posten sehr bewusst anstreben und dafür auch Unterstützung aus dem Ministeriumsapparat erhalten. „Der Karl hat sich lang mit der ­Materie auseinandergesetzt und kommt aus dem ÖAAB.

Das kommt bei uns besser an als der intellektuelle Gernot, der mit Wirtschaft assoziiert“ werde, so ein langjähriger Insider aus dem Innenministerium.

Feingefühl oder Hemds­ärmeligkeit für Ressort?

Entscheidung. Da Ex-Innenminister Herbert Kickl in den Augen der meisten Türkisen „zu viel zerschlagenes Porzellan in diesem sensiblen Ministerium hinterlassen“ habe, so ein VP-Mann, müsse man abwägen, ob der „diplomatische und feinfühlige Blümel nicht doch besser“ sei.

Allerdings würde die „hemdsärmelige Art von Nehammer gut ins Innenministerium passen“.

Keine leichte Entscheidung für Sebastian Kurz.
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