Digitalisierung

Duzdar: "Wissen nichts über Facebook"

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Muna Duzdar, Tochter palästinensischer Einwanderer, reist heute nach Israel und Ramallah.

ÖSTERREICH: Was erwarten Sie sich von der Reise nach Israel?

Muna Duzdar: Israel hat, gemessen an der Bevölkerungszahl, die höchste Dichte an Start-ups weltweit. Es ist ein Land, das schon lange auf Digitalisierung setzt. Und ich glaube, dass es da viel gibt, was ich mitnehmen kann.

ÖSTERREICH: Warum treffen Sie palästinensische, aber keine israelischen Regierungsmitglieder?

Duzdar: Wir haben auch in Israel bei den relevanten Ministerien angefragt. Leider ist ein Treffen aus Zeitgründen auf israelischer Seite nicht möglich. Ich treffe aber die höchste für Digitalisierung zuständige Beamtin und auch ranghohe Mitarbeiter des Außenministeriums.

ÖSTERREICH: Ein Problem der Digitalisierung ist der Hass im Netz. Was planen Sie dagegen?

Duzdar: Wir müssen die sozialen Medien wie Facebook in die Pflicht nehmen. Im Internet gewinnt der Hass immer mehr die Oberhand.

ÖSTERREICH: Was kann man dagegen tun?

Duzdar: Wir würden sehr weit kommen, wenn wir mehr Transparenz einfordern: Wie viele Hass-Postings sie löschen, wie viele Mitarbeiter sie beschäftigen … Im Grund wissen wir gar nichts über diese Online-Plattformen.

ÖSTERREICH: Freiwillig wird Facebook das nicht machen …

Duzdar: Es gibt Überlegungen, eine Richtlinie auf europäischer Ebene zu machen. Die E-Commerce-Richtlinie aus dem Jahr 2000 gehört dringend adaptiert. K. Fischer

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