Kickl stichelt gegen VP-Chef: VP-FP „fortsetzen“, mit sich selbst als Innenminister.
Dass VP-Kanzlerkandidat Sebastian Kurz gegen „Rot-Blau“ wettert, quittiert der geschäftsführende FP-Klubchef Herbert Kickl nun mit einer Provokation. Auf Facebook richtete er Kurz gestern aus: „Herr Kurz, es ist ganz einfach! Wenn Sie Angst vor Rot-Blau haben, kann Ihnen geholfen werden. Wir gehen einfach den populären gemeinsamen Reformweg … nach der Wahl weiter.“ Allerdings macht Kickl der VP ein „Angebot“, das diese realpolitisch nur ablehnen kann: Eine der Bedingungen für eine Neuauflage von Türkis-Blau wäre, dass die FPÖ ihre bisherigen Ressorts behalten könne und Kickl selbst wieder Innenminister würde.
Kurz hatte allerdings wegen des Ibiza-Videos – in dem es unter anderem um mutmaßliche Spenden an die FPÖ am Rechnungshof vorbei ging – auf der Ablöse von Kickl bestanden, da dieser als einstiger FP-General mutmaßlich auch für Spenden verantwortlich gewesen sei.
Das weiß freilich auch Kickl, der mit seinem Posting eher seine eigene Klientel bedienen will und vor Türkis-Neos-Grün warnen möchte.
ÖVP mit enden wollender Lust an VP-FP-Remake
In der ÖVP dürfte die Lust an einer Wiederverheiratung mit der FPÖ ohnehin enden wollend sein. Mehrere VP-Stratege behaupten, dass sie eine Polit-Ehe mit Grün und Neos präferieren würden. Laut Umfragen wäre das – zumindest derzeit – auch die Lieblingsvariante der Österreicher.
Kurz will im Wahlkampf – er befindet sich gerade auf Tour durch Österreich – weiter vor „Rot-Blau“ warnen. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner hatte im ÖSTERREICH-Interview aber eine „Koalition mit dieser FPÖ ausgeschlossen“. In der blauen Welt will man hingegen weiter vor einem „Linksruck“ warnen. Der erste Poker um die neue Koalition ist somit eröffnet.