Von Tschürtz

EU-Mandat: Strache bekommt Rückendeckung

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Burgenländischer FPÖ-Landesparteichef will betreffend Mandat im EU-Parlament "jede Entscheidung" akzeptieren.

Burgenlands Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz (FPÖ) spricht sich "entschieden gegen einen Parteiausschluss" von Heinz-Christian Strache aus. Strache sei als Vizekanzler und Parteichef zurückgetreten. "Was hätte er noch tun sollen? Hätte er Suizid begehen sollen?" sagte Tschürtz am Montag zur APA. Was das Mandat im EU-Parlament betrifft, akzeptiere er "jede Entscheidung" Straches.

Man dürfe nicht vergessen, dass Strache "nicht wenig" Vorzugsstimmen erhalten habe. In einer Demokratie sei der Wählerwille wichtig "und das Demokratieverständnis ist natürlich hoch, dass er das Mandat annehmen soll, weil natürlich 44.000 gesagt haben: Wir wollen das haben. Und das sogar nach diesem unentschuldbaren Verhalten, das er gesetzt hat", meinte Tschürtz.

"Entscheidung obliegt ihm"

Strache sei - wenn er das Mandat annehme - "nicht mehr in der nationalen Parlamentspolitik tätig", sondern in der EU und habe dort "die Möglichkeit, die Aufklärung dieses Skandals und dieser kompletten Situation mit allem Nachdruck voranzutreiben. Und die Entscheidung obliegt jetzt ihm."

Er gehe davon aus, dass Strache sich "in den nächsten Tagen" entscheiden werde, so Tschürtz. "Mir wäre es natürlich lieber - desto schneller, desto besser, dass man sich natürlich auch orientieren und einstellen kann", sagte der FPÖ-Landesparteiobmann: "Ich nehme jede Entscheidung, die er trifft, zur Kenntnis und weiß auch, dass er, wenn er eine Entscheidung trifft, dass er sie sicher im Interesse der Freiheitlichen Partei treffen wird."

"25 aus Partei ausgetreten"

In der Sitzung des FPÖ-Landesparteivorstandes am Samstag habe der Landesgeschäftsführer bekanntgegeben, "dass 25 aus der Partei ausgetreten sind infolge dieses unentschuldbaren Verhaltens. Gleichzeitig wurden aber 59 Mitglieder aufgenommen", berichtete Tschürtz. Bei den etwa viermal im Jahr abgehaltenen Parteivorstandssitzungen würden jedes Mal "zwischen 60 und 80 Mitglieder" aufgenommen. Austritte gebe es normalerweise "weniger" als zuletzt.

Auch Abwerzger klar gegen Strache-Ausschluss

Nach Burgenlands Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz (FPÖ) hat sich auch der Tiroler FPÖ-Chef Markus Abwerzger ganz klar gegen einen möglichen Parteiausschluss von Heinz-Christian Strache ausgesprochen, sollte dieser das EU-Mandat annehmen. "Das findet nicht meine Zustimmung. Einen Parteiausschluss wird es nicht geben", sagte Abwerzger der APA.

Abwerzger zeigte sich zuversichtlich, dass man "in den nächsten Tagen" gemeinsam einen Lösung finden werde. Er habe dahin gehend "vollstes Vertrauen" in den designierten Bundesparteiobmann Norbert Hofer.

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