Noch 3 Wochen

EU-Wahl wird jetzt brutal

Teilen

Die ÖVP wirft der SPÖ kommunistische Ideen vor, die Roten orten ein schwarzes Versagen.

Gut drei Wochen sind es noch bis zur Wahl des neuen EU-Parlaments am 25. Mai. In der aktuellen Gallup-Umfrage für Österreich sind SPÖ und ÖVP beide mit je 24 Prozent der Stimmen ex aequo auf Platz eins. Kein Wunder also, dass der Ton zwischen den Koalitions-„Partnern“ immer rauer wird.

SPÖ-Generalsekretär Norbert Darabos nutzte die Präsentation neuer Plakate für eine Attacke gegen die ÖVP. Der europaweite EVP-Spitzenkandidat Jean-Claude Juncker und mit ihm ÖVP-Frontmann Othmar Karas hätten als stärkste Fraktion jetzt 15 Jahre Zeit gehabt „und sie haben versagt“. Schließlich gäbe es 26 Millionen Arbeitslose in der Union.

Attacke gegen Karas von Spitzenkandidat Freund
SP-Spitzenkandidat Eugen Freund griff seinen Kontrahenten Othmar Karas ebenfalls frontal an. Der ÖVP-Mann stehe „für eine Politik für Konzerne und Banken – und nicht für die Menschen“.

„Kommunismus“. Die ÖVP ließ nicht lange auf eine Antwort warten. „Klassenkampf im Kopf, Kommunismus im Herzen – das ist das Retro-Wahlprogramm der Sozialisten“, schoss ÖVP-Generalsekretär Gernot Blümel per Aussendung zurück. Die SPÖ habe nur „Neid, Missgunst und Klassenkampf, aber keine einzige Idee“.

Ein Schnappschuss von der Freund-Plakatpräsentation samt Grimassen machte am Nachmittag auf Twitter die Runde – die Grünen lieferten dazu prompt ihre eigene Version ab …

NEOS feiern Start in Wahlschlacht


Die liberale Partei will 10 Prozent bei der Wahl am 25. Mai erreichen.

Die EU-weiten Spitzen der Euro-Liberalen (ALDE) sind zu Gast bei ihren neuen Liebkindern. Am Freitag startete ALDE-Spitzenkandidat Guy Verhofstadt mit den NEOS in Wien in den Intensiv-Wahlkampf. Bei der gemeinsamen Pressekonferenz erklärte NEOS-Chef Matthias Strolz, dass er bei der Wahl „ein zweistelliges Ergebnis und zwei Mandate“ erhoffe. Verhof­stadt kündigte an, dass er Kommissionspräsident werden möchte. Nicht der Vertreter der stärksten Fraktion sollte dieses Amt bekommen, sondern jener, „der eine Mehrheit im EU-Parlament hinter sich vereinen kann“.

Die NEOS pries Verhofstadt als Beispiel für die Zukunft an. Eine „liberale pro-europäische Reformpartei“ sei der richtige Weg. Die ALDE-Spitze ist so angetan von der jungen Partei, dass die EU-weite Wahlkampf-Auftaktparty in Wien abgehalten wurde.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.