Am Dienstag traf ein Transportflugzeug in Abeche ein. Auch die österreichischen Planungen laufen "zeitverzögert" weiter.
Nach der vor mehr als einer Woche gescheiterten Rebellenoffensive im Tschad hat die EU die Stationierung ihrer Friedenstruppe (EUFOR) wieder aufgenommen. Am Dienstag traf ein Herkules-Transportflugzeug mit Ausrüstung in der östlichen Stadt Abeche ein, wie EUFOR-Sprecher Philippe de Cussac im Hauptquartier bei Paris mitteilte. In den folgenden Tagen sollen demnach weitere Flugzeuge in Abeche sowie der Hauptstadt N'Djamena ankommen. Einsatzfähig seien die Einheiten bis Ende März, hieß es aus der EUFOR-Zentrale.
Österreichische Transportflüge demnächst geplant
Bei
der am Dienstag in Abeche gelandeten Maschine war die Nationalität vorerst
nicht bekannt, es habe sich aber nicht um ein österreichisches Flugzeug
gehandelt, wie der für das österreichische EUFOR-Kontingent zuständige
Presseoffizier Major Wolfgang Schneider erklärte. Allerdings seien auch von
Österreich Transportflüge "in den nächsten Tagen geplant", so Schneider am
Dienstag. "Die normale Planung läuft mit Zeitverzögerung weiter." Weitere
österreichische "Lageraufbaukräfte" würden "noch im Februar" in den Tschad
entsendet. "Für ein konkretes Datum ist es aber noch verfrüht", sagte
Schneider. Alles geschehe jedenfalls "in enger Abstimmung mit den
EUFOR-Partnern".
Entsendung wegen Putschversuch unterbrochen
Wegen des
Umsturzversuchs gegen Präsident Idriss Deby am vorvergangenen Freitag hatte
die EU die Truppenentsendung zwischenzeitlich ausgesetzt. Bis zu 3.700
Soldaten sollen im Tschad und der Zentralafrikanischen Republik stationiert
werden, um Flüchtlinge und Hilfsorganisationen in der Grenzregion zur
sudanesischen Krisenregion Darfur zu schützen.
Ein Vorauskommando mit 150 Mann sei bereits eingetroffen, der Großteil der übrigen Truppe solle im März folgen, sagte Cussac am Dienstag. Laut Schneider sind mittlerweile auch 17 Angehörige des österreichischen Bundesheeres im Tschad - 15 in der tschadischen Hauptstadt N'Djamena und zwei in Abeche im Osttschad - jenem Landesteil nahe der sudanesischen Grenze, von wo aus die Rebellen ihren Vorstoß nach N'Djamena unternommen hatten und wohin sie sich auch wieder zurückgezogen haben dürften. "Es geht ihnen sehr gut, sie haben erste Erkundungen aufgenommen, um den später eintreffenden Pionieren den Weg zu bereiten", erklärte der Presseoffizier.
Rebellen zweifeln an der Neutralität der Friedenstruppen
Die
Rebellen lehnen die EU-Friedenstruppe ab und warnten zuletzt, sie würden
diese als feindlich einstufen. Da die Mehrheit der Truppen von Frankreich
gestellt werde, könne die EUFOR-Mission nicht neutral sein, erklärten sie.
Deby indes hatte darum gebeten, die Truppe schnellstmöglich zu entsenden.