Knalleffekt

Eurofighter: Tanner droht Airbus mit Vertragsausstieg

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Nächster Paukenschlag in der Causa Eurofighter.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) legt in der Causa Eurofighter einen Gang zu und droht dem Airbus-Konzern mit einer Rückabwicklung des Eurofighter-Kaufvertrags. "Ich fordere von Airbus endlich Wahrheit und Klarheit", sagte Tanner gegenüber der APA Donnerstagfrüh. Das hätten sich die Österreicher nach 17 Jahren verdient.
 

Ausstieg eine Option

Die Ministerin stellte außerdem explizit klar, dass auch ein Ausstieg aus dem Vertrag und die damit verbundene Rückabwicklung "für uns eine Option ist". Die Ressortchefin forderte von Airbus "eine voll umfassende Kooperation mit den Behörden der Republik bei der endgültigen Aufklärung der Eurofighter-Causa".
 
Video zum Thema: Verteidigungsministerin zur Causa Eurofighter
 
"Diese erwarte ich insbesondere in der Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft, wenn es um Personen und Organisationen geht, die Zuwendungen erhalten haben", verlangte Tanner eine Nennung jener 14 Personen und Organisationen, die laut dem Airbus-Geständnis gegenüber den US-Behörden Zuwendungen erhalten haben.
 
Die Österreicher hätten sich nach 17 Jahren endlich Wahrheit und Klarheit verdient, so die Ministerin.
 
Video zum Thema: Fellner! LIVE: Klaudia Tanner im Interview

Eurofighter-Ersatz wäre eine Minute langsamer

Die Grünen wollen für unsere 15 Eurofighter „Typhoon“ das Totenglöckchen läuten – vor allem die hohen Betriebskosten (65 Mio. Euro im Jahr) sind ihr Argument. Als Nachfolger wollen sie den Jet-Trainer Leonardo M346, der bewaffnet werden kann. ÖSTERREICH bat den Militärluftfahrtexperten Georg Mader um einen Vergleich.

■ Tempo: Leonardo ist ein Unterschall-Jet (max. 1.083 km/h) im Vergleich zum „Ferrari“ Typhoon (bis zu 3.087 km/h) bestenfalls ein Golf. Mader: „Konkret kann die M346 ihr Abfangziel im Schnitt in drei Minuten erreichen – der Typhoon ist um eine Minute schneller. Für 90 % der Einsätze wäre der Leonardo-Jet ausreichend – in 10 % allerdings nicht.“ Sehr hoch fliegende Business-Jets könnten ihm entwischen. ­Fazit Maders: „Das Heer würde natürlich lieber weiter Überschall fliegen.“

■ Kosten: Abgesehen vom Stückpreis (ca. 30 Mio. mit Bewaffnung) sind die Betriebskosten günstiger. Kostet eine Eurofighter-Flugstunde satte 80.000 Euro, käme Leonardo auf rund 10.000. Euro. (gü)

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