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Glawischnig über ihr neues Leben

Ex-Grüne Glawischnig: 'Politik macht mich allergisch'

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Eva Glawischnig kehrte vor einem Jahr der Politik den Rücken – was sie heute darüber denkt.

Sympathisch. Beim Pink-Ribbon-Charity-Event wirkt Eva Glawischnig (49) entspannt und locker. Kein Vergleich zu ihrem früheren Job als Chefin der Grünen. Diesem weint die smarte Managerin auch keine Träne nach. Im Gegenteil – im ÖSTERREICH-Interview rechnet sie mit ihrem alten Job ab.

Eva Glawischnig spricht offen über ihr neues Leben

ÖSTERREICH: Wenn Sie einen Vergleich zwischen Politik und Privatwirtschaft ziehen – welcher ist der ruhigere Job?

Eva Glawischnig: Ich bin nicht in der ersten Reihe, ich bin nicht Vorstand. Ich bin auf einem Managementlevel, bin in Madrid, bin in Rom, bin in Amsterdam – das ist schon auch cool, international unterwegs zu sein, Firmenkontakte zu pflegen und zu arbeiten. Aus der Wiener Blase ein bisschen raus. Und es ist ein Industriebetrieb, da ist Freitag am Nachmittag Ende und das Wochenende ist Pause, das ist schon angenehm.

ÖSTERREICH: Gegen Ende Ihrer Polit-Karriere erlitten Sie einen allergischen Schock. War die Politik Auslöser dafür?

Glawischnig: Ja, absolut. Also hätte ich das vorher gewusst, hätte ich mir das überlegt mit der Politik – aber mit Sicherheit. Das ist schon eine Belastung. Ich habe das 17 Jahre lang gemacht, Christian Kern 2,5 Jahre, Matthias Strolz 7 Jahre – also ich war schon Veteranin. Deshalb darf ich mich wohlverdient in den Ruhestand, in die Wirtschaft, zurückziehen.

ÖSTERREICH: Gab es bestimmte Politiker, auf die Sie besonders „allergisch“ waren?

Glawischnig: (lacht) Also der Matthias Strolz hat mich immer nervös gemacht, der war echt immer ein bisschen anstrengend. Obwohl ich ihn sehr gerne mag. Aber natürlich, mit der FPÖ war ich immer ein bisschen auf Kriegsfuß, aber sie sind nicht verantwortlich für meine roten Augen und für geschwollene Augenlider.

ÖSTERREICH: Wie geht es Ihnen jetzt gesundheitlich?

Glawischnig: Ich bin immer noch Allergikerin, ich leide darunter, und wenn ich Kortison oder so was schmieren muss, sieht man das auch. Aber der Stressfaktor ist einfach niedriger, das merke ich auch. Das Immunsystem ist nicht mehr so schwach, sondern es ist durchaus besser geworden.

ÖSTERREICH: Eine Powerfrau sind Sie nach wie vor. Wie managen Sie Job und Familie?

Glawischnig: Da gibt es nur eine Antwort, und die heißt Volker. Ohne Unterstützung geht das nicht. Du brauchst einen Partner, der das alles mitmacht und genauso unterwegs ist, und das ist er einfach. Wir sind jetzt 14 Jahre zusammen, also wir hatten gerade Jahrestag (Anm.: am 26. 9.) – und das ist schon eine Erfolgsgeschichte.

ÖSTERREICH: Ihr neues Haus in Wien-Nähe ist ebenfalls fertig. Sind Sie schon eingezogen?

Glawischnig: Eigentlich erst am Wochenende, also wir sind jetzt genau dieses Wochenende übersiedelt – und es schaut schon ganz wohnlich aus.

R. Wastler

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