Bezirks-Chef will "mehr Polizei"

Favoriten-Randale: Bezirk legt sich mit Polizei-Spitze an

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Nach den Gewaltexzessen zu Silvester wollen Polizei und Stadt in Favoriten aufräumen.

Die schockierenden Bilder der Silvesternacht, als randalierende Jugendliche ein Juweliergeschäft am Reumannplatz verwüsteten, sind noch frisch.

16 mittlerweile ausgeforschte Randalierer – laut Polizei meist nicht aus Favoriten und mit krimineller Energie statt politischen oder religiösen Motiven ausgestattet – hatten eine Spur der Zerstörung durch die Fußgängerzone Favoritenstraße gezogen. Fünf Verdächtige sind in Haft.

Randale

Die Randale vom Sommer, wo Türken und Kurden den halben Bezirk verwüsteten, harren ebenso wie die Attacke auf die Kirche am Antonsplatz noch immer der restlosen Aufklärung.

Nach der Kritik von SPÖ-Bezirksvorsteher Marcus Franz, dass zu Silvester viel Polizei im noblen 1. Bezirk, aber kaum Sicherheitskräfte in Favoriten unterwegs waren, lud Polizeipräsident Gerhard Pürstl zum Sicherheitsgipfel.

Ludwig-Vorstoß

Noch bevor dieser im Büro Pürstls tagte, preschte Bürgermeister Michael Ludwig vor: „Ich kann mir eine ­Videoüberwachung am Reumannplatz durchaus vorstellen.“

Darauf habe man sich dann auch geeinigt, sowie auf ein Pilotprojekt zur noch engeren Vernetzung von Jugend-, Sozial- und Polizeiarbeit, erklärten Pürstl und Franz nach dem Gipfel in getrennten Stellungnahmen. Denn hinter den Kulissen hatte es heftig gekracht.

Empörung bei SPÖ-Franz

Franz war schwer enttäuscht: „Das war eine reine PR-Inszenierung, keine nachhaltige Sicherheit für die Favoritner Bevölkerung.“ Empört ist Franz auch über die Nicht-Aufstockung des Personals: „Favoriten mit 207.000 Einwohnern hat 319 Polizeiplanstellen, Linz, das weniger Einwohner hat, hat 630, also fast doppelt so viele. Im Schnitt gibt es österreichweit pro 100.000 Einwohner mehr als doppelt so viele Polizisten wie in Favoriten. Es wird Zeit, dass wir endlich einen fairen Anteil an PolizistInnen erhalten statt reiner Beschwichtigungsaktionen.“

Sozialarbeit

Damit meint Franz offenbar den Ansatz Pürstls, „Sicherheit im modernen Kontext zu sehen, und auch die Mitarbeit verschiedenster Jugend- und Sozialeinrichtungen bei der Schaffung von Sicherheit“ einzufordern. Joe Galley

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