Wahlschlappe

FPÖ: Blaues Debakel bei Steiermark-Wahlen

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Herbe Verluste und auch der einzige blaue Bürgermeistersessel ging verloren.

Die ÖVP dürfte der große Gewinner der steirischen Gemeinderatswahlen am Sonntag - den ersten in Zeiten von Corona - sein: Nach Auszählung von 181 von 285 Gemeinden gewann die ÖVP landesweit dazu, die SPÖ büßte ein wenig ein, die Blauen verloren in vielen Kommunen, die kleinen Parteien KPÖ, Grüne und NEOS legten zu. Wermutstropfen: Eine um rund zehn Prozentpunkte gesunkene Wahlbeteiligung trotz Wahlkartenrekord.

Der einzige FPÖ-Bürgermeister in der Bergbaugemeinde Breitenau (bisher Halbzeitlösung mit der ÖVP) ist Geschichte. Die ÖVP holte die Absolute von 33,65 auf 57,68 Prozent. SPÖ und FPÖ (diesesmal als Liste) verloren stark. In Neuberg an der Mürz - Heimatgemeinde von FPÖ-Abg. Hannes Amersbauer hat die ÖVP die Absolute, die FPÖ büßte eines von drei GR-Mandaten ein.

In den beiden Nachbargemeinden Feldkirchen bei Graz und Gössendorf (Bezirk Graz-Umgebung), die beide 2015 mit gut 29 Prozent ganz schön blau eingefärbt waren, legte die FPÖ bei den Gemeinderatswahlen am Sonntag ab. Mit dem Parteichef Mario Kunasek, der nach 2015 von Gössendorf nach Graz gezogen war, verflüchtigten sich auch viele Stimmen: Die FPÖ hat nur noch 13,16 Prozent und verlor drei von sechs Mandaten.

Die meisten der Stimmen hat die SPÖ in Gössendorf von den Blauen geholt: Sie legten von 47,16 Prozent um 17,41 Prozentpunkte auf 64,57 Prozent zu und holten sich die Absolute. Die ÖVP blieb mit 14,57 Prozent beinahe am gleichen Stand wie 2015, als sie 14,42 Prozent hatten. Die Grünen legten um 1,54 Prozentpunkte zu und behielten damit ihr Mandat.

In Feldkirchen bei Graz, Heimatgemeinde von Landesparteisekretär Stefan Hermann, verloren die Blauen 3,69 Prozentpunkte und schafften nach 29,09 Prozent nur noch 25,40 Prozent. Damit überholten sie aber die SPÖ, die in Feldkirchen nach 27,71 Prozent nur noch 14,67 Prozent schaffte und auf den dritten Platz abrutschte. Die ÖVP mit Bürgermeister Erich Gosch holte sich die Absolute mit 51,32 Prozent (2015: 36,89 Prozent). Die Grünen legten in der Flughafen-Gemeinde um 4,84 Prozentpunkte auf 8,61 Prozent zu und holten sich damit ein zweites Mandat.

Kunasek: "Das ist kein guter Tag für die Freiheitlichen"

Der steirische FPÖ-Chef Mario Kunasek sagte zur APA, an dem Ergebnis gebe es nichts zu beschönigen: "Das ist kein guter Tag für die Freiheitlichen." Es sei zu früh für tiefer gehende Analysen, aber an drei Gründen sei es auf jeden Fall gelegen - am nicht vorhandenen Rückenwind auf Bundesebene, an der Coronakrise und auch am "Rekordergebnis von 2015", das aufgrund der damaligen Gemeindefusionen zustande gekommen sei. "Die FPÖ ist eine Partei nah am Menschen, da hat sich Corona ausgewirkt." Man werde jedenfalls Ansprechpartner für die Leute bleiben und denke dementsprechend schon an die nächsten Wahlen, sagte Kunasek.
 

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