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FPÖ-Bundespartei verteidigt Hass-Plakat

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Generalsekretär Vilimsky: Problem in Innsbruck "sehr brisant".

Recht zurückhaltend hat die FPÖ-Bundespartei auf die Entscheidung der Innsbrucker FPÖ reagiert, ihre umstrittenen Wahlplakate mit dem Slogan "Heimatliebe statt Marokkaner-Diebe" entfernen zu lassen. Dies sei eine Entscheidung der Innsbrucker Parteifreunde, sagte FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky am Montag zur APA.

Es sei aber ohnehin geplant gewesen, eine neue Plakat-Welle aufzuhängen, merkte er an. Die Slogans selbst verteidigte der Generalsekretär: Das Problem in Innsbruck sei ein "sehr brisantes" und darauf aufmerksam zu machen, sei ein legitimes Ausdrucksmittel der Politik.

Auch der Innsbrucker FPÖ-Spitzenkandidat August Penz hatte den Slogan ähnlich verteidigt - er habe damit auf Versäumnisse der Politik aufmerksam machen wollen. Dass er sich dann dennoch "ausdrücklich" von der Kampagne distanzierte, begründete er u.a. damit, dass er niemals die Absicht gehabt habe, "irgendjemanden zu beleidigen".

Der Tiroler FP-Chef Gerald Hauser will bei den umstrittenen Plakaten inhaltlich keinen Millimeter weichen. Damit habe man schließlich ein "massives" Problem aufzeigen wollen, erklärte Hauser. Die Kritik Marokkos wollte Hauser nicht geltenlassen: "Ich lade Marokko höflich ein, seine Kriminellen zurückzunehmen".

Es müsse sich nicht das marokkanische Volk angesprochen fühlen, sondern nur die Kriminellen: "Ein Dieb bleibt ein Dieb". Die Anständigen hätten weder er noch Penz gemeint.

Die eigentliche Hetze gehe viel mehr von den "linken Gutmenschen" aus, so Hauser. Denn Spitzenkandidat Penz werde für das Ansprechen von Problemen angefeindet. Das gehe sogar soweit, dass Fahrzeuge vor dem Hotel des Unternehmers beschmiert worden seien. Wie die "Tiroler Tageszeitung" am Montag berichtete, wurden zwei Autos mit einem Hakenkreuz versehen. Der Täter habe ausgeforscht werden können.
 

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