Strache kam als Erster zu Treffen

FPÖ-Geheim-Sitzung bei Kickl

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Streng vertraulich trafen sich gestern Strache, Hofer und FP-Präsidiumsleute bei Kickl.

Als der designierte FPÖ-Chef Norbert Hofer gestern im Dienstwagen beim Innenministerium ankam, war sein Vorgänger bereits da: Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache wartete um 14 Uhr mit Noch-FPÖ-Innenminister Herbert Kickl in dessen Büro.

Zug um Zug erschien das FPÖ-Präsidium – Oberösterreichs FP-Chef Manfred Haimbuchner, Salzburgs FP-Chefin Marlene Svazek und der blaue EU-Spitzenkandidat Harald Vilimsky – zur größten blauen Krisensitzung seit Knittelfeld just im Polizeiministerium.

Dass sich das blaue Präsidium nach dem Ende der Koalition und dem Skandal­video, in dem sich der gefal­lene Ex-FP-Vizekanzler über mutmaßliche Spendenkon­strukte und Staatsaufträge unterhält, beim obersten Polizisten im Staat trifft, wirft den nächsten Schatten auf die FPÖ. Dass Strache nach seinem offiziellen Rücktritt mit dabei war, ist wohl ebenso aufschlussreich.

FPÖ-Geheimtreffen Strache Hofer Haimbuchner
© photonews.at/Georges Schneider
Der designierte FPÖ-Chef Norbert Hofer.

Strache will einen ›Jetzt erst recht‹-Wahlkampf

Einig waren sich alle, dass die „ÖVP uns gelegt“ habe. Strache skizzierte, dass VP-Kanzler Sebastian Kurz ihm versichert habe, dass die Koalition halten werde, wenn er zurücktreten würde. Es wurde auch diskutiert, ob „Kurz uns jetzt aus der Regierung raushaut“. Die Gerüchte verdichteten sich offenbar gestern zu Mittag bei den Blauen.

Und es wurde diskutiert, dass statt Hofer Herbert Kickl als Spitzenkandidat gegen Kurz antreten solle. Strache und Kickl schworen ihre Blauen jedenfalls auf einen „Jetzt erst recht“-Kurs ein.

Hofer wurde am Sonntag ­jedenfalls offiziell zum neuen Parteichef designiert. Beschlossen wurde außerdem, dass alle freiheitlichen Regierungsmitglieder zurücktreten, sollte Kickl als Innenminister abberufen werden.

Knapp nach 16 Uhr verließen alle das Ministerium. Strache fuhr im Dienst-Audi, begleitet von einem Auto mit Personenschutz, viel zu schnell über den Michaelerplatz. Bevor er via Facebook postete: „Jetzt erst recht.“ Er plant ein „Comeback“ als FP-Kandidat in Wien.

Isabelle Daniel

FPÖ-Geheimtreffen Strache Hofer Haimbuchner
© photonews.at/Georges Schneider
Auch FPOÖ-Chef Manfred Haimbuchner erschien knapp nach 14 Uhr.

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