Die Veröffentlichung der historischen Aufarbeitung "brauner Flecken" in der FPÖ wird erst 2020 passieren.
Erst Anfang November hat es seitens der FPÖ geheißen, dass man den langerwarteten Historikerbericht, der die Geschichte und die "braunen Flecken" der von früheren Nationalsozialisten mitbegründeten Partei beleuchten soll, noch vor Weihnachten veröffentlichen würde. Dies wird sich wie jetzt bekannt wurde, aber auch nicht ausgehen.
FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker erklärt in einem Video auf Facebook, dass man den Bericht nicht in einem "Frontalvortrag eines freiheitlichen Vertreters" veröffentlichen wolle, sondern im Rahmen einer Diskussionsrunde, an der auch vermeintliche FPÖ-kritische Stimmen zu Wort kommen sollten, wie zum Beispiel Ex-ÖVP-Klubobmann Andreas Khol oder "Falter"-Redakteurin Barbara Toth. Aufgrund von terminlichen Schwierigkeiten konnte man diese Diskussionsrunde allerdings nicht mehr in diesem Jahr abhalten, sodass die Veröffentlichung erneut verschoben werden musste.
EIn Erstbericht wurde bereits im August präsentiert. DIese Version stieß aber auf Kritik. Beobachter stellten eine ernsthafte Beschäftigung der FPÖ mit ihrer Vergangenheit infrage. Historiker orteten wissenschaftliche Mängel. Ein Autor distanzierte sich im Nachhinein sogar von dem Bericht, weil er fand, sein Beitrag sei aus dem Zusammenhang gerissen worden. Aus diesem Grund ist man bei der FPÖ nun besonders vorsichtig - und lässt sich daher Zeit. "Nachdem es beim letzten Mal viel Kritik gegeben hat, schauen wir natürlich, dass dieses Mal alles besonders professionell gemacht wird", sagte Hafenecker im Gespräch mit der APA Anfang November.