Niederösterreich

Frank Stronach ist der neue Haider

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Er will FPÖ schlagen: Neo-Politiker nach Gewinnen in Kärnten & NÖ siegessicher.

Der 80-Jährige war am Sonntag eine der Überraschungen des Abends. ­Sowohl in Niederösterreich als auch in Kärnten konnte das Team Stronach überraschend gut punkten. Mit ­jeweils rund neun Prozent ist Frank Stronach damit eine mittlere Polit-Sensation gelungen: Vom Stand weg hat er etwa die FPÖ abhängen können.

Dadurch ist Stronach, der in Niederösterreich selbst als Spitzenkandidat angetreten ist, mit seiner – freundlich ausgedrückt – unkonventionellen Art auch für die Nationalratswahl ein ernster Gegner für die Polit-Konkurrenz geworden.

Der Magna-Gründer will nun seiner eigenen Strategie – er hatte auf Frontalattacken gegen Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll gesetzt – treu bleiben.
Er konnte gerade in Niederösterreich etwa auch der SPÖ Stimmen abspenstig machen. Sein Berater, Rudi Fußi, glaubt, Stronach könne bei der Nationalratswahl „15 Prozent erhalten und damit sogar die FPÖ überholen“.

Stronachs Ziel: Die FPÖ schlagen
Politikberater, Thomas Hofer, sieht die Ausgangslage für Stronach positiv: „Er hat gezeigt, dass die blauen Bäume nicht in den Himmel wachsen, sobald es eine Oppositionsalternative gibt.“ Damit will Stronach nach der Nationalratswahl auch zum Königsmacher werden. Anders als bei der FPÖ schließt selbst SPÖ-Kanzler Werner Faymann keine Koalition mit Stronach aus.

Stronach wählte in Oberwaltersdorf

Stronach bleibt Spitzenkandidat
Entgegen diversen Gerüchten bleibt Stronach nach dem guten Abschneiden in Niederösterreich auch Spitzenkandidat im Nationalratswahlkampf. Denn Stronach scheint für viele seiner Wähler der neue Jörg Haider zu sein.

Wie einst Haider will Stronach „gegen den rot-schwarzen Proporz“, gegen „die da oben“ und gegen die EU auf Stimmenfang gehen. Wie einst der Ex-FPÖ-Chef will sich auch der Multimilliardär noch stärker als „einer von euch“ verkaufen. Das heißt: Der Austro-Kanadier wird noch stärker seine Herkunft – einfachste Verhältnisse – betonen. Und natürlich die „Gegen das Establishment“-Karte ausspielen.

Spiel mit ORF
Und, wie einst Haider, wird auch Stronach weiter gezielt seinen Kampf mit den Medien – allen voran gegen den ORF – fortsetzen. Ob er sich den Wahlkonfrontationen im ORF zur Nationalratswahl stellen werde, sei noch offen.

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