Das sagt ÖSTERREICH

Frau Lunacek, Ihr Abtritt bitte – aber dalli, dalli!

Teilen

Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.

Der erste Rücktritt in dieser Regierung ist fällig – und in Wahrheit unvermeidlich: Ulrike Lunacek, die angebliche „Kultur-Staatssekretärin“, ist in Wahrheit nur noch „Dead Woman Walking“.

Ulrike Lunacek ist in ihrem ­Ministerium abgetaucht. Es gibt von ihr keine Informationen mehr, sie traut sich zu keiner Pressekonferenz mehr. Interviews gibt sie nur noch, wenn das betreffende Medium – so ihre Sprecherin – „vorher zumindest eine Woche lang Wohlverhalten und positive Berichterstattung zeigt“.

Den Kontakt zur Kulturszene, der sie dringend helfen müsste, hat Lunacek mittlerweile komplett verloren. Die besten Museums-Leiter (wie Schröder), Theater-Direktoren (wie Föttinger), Kabarettisten (wie Resetarits) oder Musiker (wie Andy Lee Lang) beben vor Zorn. Zu Recht.

Der „finstere Mond“ Lunacek ist das Paradebeispiel für eine politische Fehlbesetzung, wie sie in ­Österreich leider üblich ist. Sie ist eine hervorragende Menschenrechts- und Europa-Politikerin, von Kultur versteht sie freilich NULL. Das hat sie ihrem Chef Kogler auch vor Amtsantritt gesagt, der meinte nur: „Macht nix, du brauchst ma eh nur a boa Termine abnehmen, den Rest moch i söba!“

Doch dann kam plötzlich die ­Corona-Krise und damit die ­größte Existenzkrise für alle Kulturschaffenden –und mit Ulrike Lunacek, die 2018 schon die Grünen in die Pleite gefahren hat, sitzt jetzt eine völlig Ahnungslose am Steuer eines immer mehr ins Sinken geratenen Schiffs.

Seit sie Mitte April in einer atemberaubend peinlichen Pressekonferenz die ganze Kulturszene empört hat, ist in ihrem Ministerium NICHTS mehr passiert. In der Zwischenzeit öffnen alle Gastronomiebetriebe, Hotels, Schulen, sogar die Schwimmbäder, Bordelle und sogar die Grenzen. Nur die Theater, Opernhäuser, vor allem die vielen Sommerfestivals müssen geschlossen bleiben, weil Lunacek zuerst mit ihrem Fahrrad (übrigens Handy-telefonierend) verunfallt und seither sprachlos geworden ist.

Werner Kogler muss jetzt ein Machtwort sprechen, Ulrike Lunacek noch diese Woche zurück nach Brüssel schicken – und sein Kultur-Ministerium neu starten: mit völliger Kultur-Freiheit in diesem Land – und zwar ab sofort. Oder Kogler wird selbst scheitern. Und zwar schneller als selbst Kurz lieb ist.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.