Herr ortet neue Stufe der Geschmacklosigkeit

Gewessler-Tattoos werden Fall fürs Parlament

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Scharfe Kritik an Aufreger-Aktion hält an, SPÖ will jetzt Hintergründe erfragen.

Nachspiel. Am Frequency-Festival schockierte Umweltschutzministerin Leonore Gewessler mit einer Aktion, die unter die Haut geht: Wer sich eines von zehn Sujets des Ministeriums tätowieren ließ, bekam ein Gratis-Klimaticket für ein Jahr. Sechs Personen ließen sich ein Klima-Tattoo stechen – und sparten sich so den Preis von 1.095 Euro. Dafür hagelte es scharfe Kritik für die Grüne, die Aktion sei geschmacklos, so der Tenor in den sozialen Medien.

Herr: "Bisher unbekannte Stufe der Geschmacklosigkeit"

Anfrage. Auch SPÖ-Klubvizechefin Juli Herr ist empört über die Aufreger-Aktion: „Das Konzept, Menschen im Auftrag eines Bundesministeriums als Permanent-Werbeflächen zu missbrauchen, ist eine bisher unbekannte Stufe der Geschmacklosigkeit“, schreibt sie in einer parlamentarischen Anfrage an Gewessler. Darin will sie unter anderem erfragen, inwieweit die Ministerin und ihr Kabinett in die Planung der Aktion informiert und eingebunden waren.

Kosten. Auch die genauen Kosten für die „Konzeption, Bewerbung, Beauftragung und Durchführung“ für die Tattoo-Aktion will die SPÖlerin von der Umweltministerin wissen. Bei sechs Tattoos dürften alleine die Klima-Tickets mit rund 6.600 Euro zu Buche schlagen.

Schnapsideen statt Kampf gegen Teuerung

Schnapsideen. Herr beklagt den PR-Stunt allen voran im Hinblick auf die Teuerung: „Ministerin Gewessler lässt sich Schnapsideen einfallen, bei denen junge Menschen buchstäblich ihre Haut zu Markte tragen müssen, um sich 1000 Euro zu sparen. Strukturelle Maßnahmen wie die von der SPÖ seit langem geforderte Preisregulierungen bei Mieten und Lebensmittel werden von ÖVP und Grünen aber seit Monaten boykottiert. Das alles zeigt: diese Regierung ist am Ende und sollte Platz machen für jene, die die Leute im Kampf gegen die Teuerung tatsächlich unterstützen“, so die SPÖ-Klubvizechefin gegenüber ÖSTERREICH.
 

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