Corona-Pandemie

Gesundheitsminister warnt vor 80.000 Neuinfektionen pro Tag

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Corona-Pandemie: Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) warnt vor dem Herbst.

Wien. „Corona ist noch lange nicht vorbei“, warnte Rauch am Donnerstag vor 80.000 Neuinfektionen täglich im Herbst. Lockdowns soll es keine mehr geben, aber:

  • Tests: 5 PCR-Tests und 5 Antigentests gratis im Monat – bis Ende 2022.
  • Impfung 4 & 5: Menschen ab 65 Jahren und mit Vorerkrankungen sollen jetzt schon impfen, im Herbst dann ein zweites Mal. Dann sollen auch andere boostern.
  • Quarantäne: Noch keine klare Angabe.
  • Maskenpflicht: Spätestens ab Herbst wieder.

Corona: 70% Anstieg in 1 Woche

Die Prognosen der Stadt Wien hatten einen starken Anstieg der Neuinfektionen – nach dem Masken-Aus im Mai – für Juni ergeben. Jetzt beginnt diese Welle. Nachdem die Corona-Fälle in der Vorwoche im Schnitt bei 3.020 lagen, sind sie heute um rund 70 Prozent auf über 5.000 gestiegen. Doch wieso steigen die Fälle dieses Jahr so viel früher als im Sommer 2021 oder 2020?

Weitgehende Lockerung bei höheren Fallzahlen

Grundrauschen. Nachdem die Neuinfektionen im März und April dank Maßnahmen und teils Dritt- und Viertimpfungen stark abnahmen, prognostizierte Komplexitätsforscher Peter Klimek bereits im Mai ein Einpendeln auf 5.000 bis 6.000 Fälle. Den Sommer 2021 startete man hingegen mit rund 200 Fällen.

Aus für Maske. Dass das Aus für Masken – im Bund überall bis auf Pflegeeinrichtungen und Spitäler, in Wien bleiben sie auch in Apotheken und Öffis – nicht wirkungslos bleiben würde, hatten die meisten Virologen angekündigt. Nach rund vier Wochen zeigt sich, dass sie recht hatten. Gesundheitsminister Johannes Rauch kündigt für Herbst ein Comeback der Masken an.

Impfungen/Infektionen. Zudem, das haben die Berechnungen von Simulationsforscher Niki Popper ergeben, ist die Immunisierung der Bevölkerung wieder gesunken. Das betrifft sowohl Geimpfte als auch Genesene. Das heißt: Wer seine Dritt-Impfung vor mehr als vier Monaten erhalten hat, hat weniger Schutz. Ähnliches gilt für jene, die sich im Februar mit Omikron infiziert hatten. Sie können jetzt reinfiziert werden.

BA.5. Der jetzige Anstieg lässt sich noch nicht durch BA.5 – diese Variante ist drei Mal so ansteckend als es Delta war und krankmachender als BA.1 und BA.2 – erklären. Derzeit steigen auch BA.2 Fälle – und die neue Mutante ist noch nicht dominant. Sie verdoppelt sich alle 12 Tage und dürfte noch im Juni Hauptvariante werden. Die gute Nachricht: Die Spitäler sehen derzeit noch keinen Anstieg.

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