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Gewalt gegen Strache? Wirbel um Jan Böhmermann

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Deutscher Komiker droht FPÖ-Vizekanzler indirekt mit Gewalt. 

Dass Jan Böhmermann wenig von der österreichischen Regierung hält, hat der deutsche Komiker schon mehrmals klargemacht. Am Freitag hat Böhmermann nun seine Ausstellung "Deuscthland#ASNCHLUSS#Östereich" im Grazer Künstlerhaus bei einer Presseführung in von ihm gewohnter Manier präsentiert. An "östereich - nie vom faschismus geheilter blinddarm großdeutschlands", wie beim Einlass zu lesen, ließ er kein gutes Haar.
 
Die Ausstellung rückt laut Böhmermann "die Ambivalenz von Österreich seiner eigenen Geschichte gegenüber" ins Zentrum. Dabei spannt der Satiriker mit seiner Produktionsfirma Bildundtonfabrik (btf) den Bogen von den Identitären - "wer hat nicht schon mal 1500 euro von einem massenmörder aufs girokonto überwiesen bekommen? alles kein problem alles geht" - über Andreas Gabaliers Eloquenz bei seinen Liedtexten bis hin zu "ganz unten", denn im Keller der Ausstellung prangen an der Wand die Namen Felix, Fritzl, Austria und Priklopil. Daneben rattert ein Drucker in Echtzeit Tweets von Politikern, die an die Wand projiziert werden.
 

Aufregung um Video

Für Aufregung sorgte am Wochenende aber auch Böhermanns Auftritt in den sozialen Medien. In seiner Instagram-Story droht der Comedien Vizekanzler Strache sogar indirekt mit Gewalt. „Servus, Herr Vizekanzler. Kommens mich doch mal besuchen in Graz, ich wart auf Sie“, spricht Böhmermann in die Kamera, ehe er zum Baseballschläger greift und ausholt. Dann ist das Video plötzlich zu Ende.
Gewalt gegen Strache? Wirbel um Jan Böhmermann
© Screenshot
 

Österreich im Blickpunkt

Österreich ist für den Satiriker deshalb so spannend, weil hier seiner Meinung nach jene, die nicht akzeptieren würden, dass die Rechten salonfähig geworden seien, nicht salonfähig sind. Das sei der Unterschied zu Deutschland. In seinem Heimatland würden sich die Menschen dagegen wehren, dass die Rechten salonfähig werden: "Die Erosion in Österreich ist dagegen weit fortgeschritten", konstatierte er. "Bei der ersten schwarz-blauen Koalition standen alle auf den Hinterbeinen. Nun habe ich den Eindruck von acht Millionen Achselzucken", so Böhmermann, ohne dabei auf Ausnahmen wir ORF-Anchor Armin Wolf zu vergessen. "Der breite Widerstand ist Gemütlichkeit gewichen."
 
Der mehrfach ausgezeichnete TV-Moderator der ZDF-Sendung "Neo Magazin Royale" kritisierte, dass die Welt des digitalen Raums unterschätzt werde: "Das spielt den Leuten in die Karten, die schneller auf Gefühlsknöpfe drücken" und das für politische Interessen nutzen würden. Die Wirklichkeit sei nicht mehr, wie sie scheint. Die Identitären seien in seinen Augen "nichts Neues, es sieht nur anders aus": "Eine faschistische Ideologie ist keine Meinung."
 
 
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