Gewalt an Schulen:

FPÖ Wien will "Besserungszentren" für Problemschüler

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Gegen gewalttätige Schüler soll strikter vorgegangen werden. Der FPÖ-Bildungssprecher Maximilian Krauss fordert spezielle Einrichtungen.

An den Wiener Schulen gab es 2018/19 weniger Anzeigen und mehr Suspendierungen als im Schuljahr davor. Das hat die Bildungsdirektion am Montag anlässlich des dritten Runden Tischs gegen Gewalt an Schulen mitgeteilt, zu dem Schüler-, Eltern- und Lehrervertreter, die Parteien des Wiener Gemeinderats, Religionsgemeinschaften sowie Vertreter aus den Bereichen Sicherheit und Jugend eingeladen waren.

Die Zahl der Anzeigen ist laut der Aussendung von 258 im Schuljahr 2017/18 auf zuletzt 176 gesunken. Die meisten Vorkommnisse gab es im vergangenen Schuljahr erneut an den Neuen Mittelschulen (87) und Volksschulen (39), am häufigsten wurden strafbare Handlungen gegen Leib und Leben (141) angezeigt wie etwa Körperverletzungen. Insgesamt gibt es fast 240.000 Schüler in Wien - die "Anzeigekultur" ist je nach Schule sehr unterschiedlich.

Die Zahl der Suspendierungen ist unterdessen von 278 auf zuletzt 334 gestiegen, auch hier gibt es die mit Abstand meisten Fälle an NMS (161). Bildungsdirektor Heinrich Himmer führt diesen Anstieg auf die bei den vergangenen Runden Tischen vereinbarte "klare Null-Toleranz-Haltung gegenüber Gewalt" zurück. Die Schulen seien darin bestärkt worden, bei Vorkommnissen konsequent durchzugreifen.

FPÖ Wien will "Besserungszentren"

Dass die Gespräche am Runden Tisch und Broschüren an der Gewalt an Schulen etwas ändern, glaubt der Bildungssprecher der FPÖ Wien, Maximilian Krauss hingegen nicht. Er fordert ein umfangreiches Sicherheitskonzept, sowie "Besserungszentren" für Problemschüler. In denen sollen sie sowohl psychologisch, als auch von Ärzten betreut werden. „Gewalttätige Schüler dürfen am Regelunterricht zum Schutz aller anderen nicht länger teilnehmen, sondern gehören in Betreuung. Diese Maßnahmen müssen unverzüglich ergriffen werden“, fordert Krauss in einer Aussendung.

Ausbau von Opferschutz


Beim aktuellen Treffen wurde ein Ausbau des Opferschutzes vereinbart, dafür soll u.a. die Zusammenarbeit mit der Verbrechensopferhilfe "Weißer Ring" verstärkt werden. Außerdem sollen die Wiener Schulen einen Leitfaden erhalten, wie sich Lehrer in unterschiedlichen Gewalt- und Konfliktsituationen verhalten sollen und an welche Stellen sie sich im Krisenfall wenden können.
 

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