Treffen mit russischem Minister

Giftanschlag: Kneissl fährt zu Lawrow

Teilen

Britische Ermittler hoffen jetzt auf die Aussage von Skripal-Tocher Julia, nachdem sich ihr Zustand wieder besserte.

Weiter Aufregung um die österreichische Entscheidung, nach dem Giftanschlag auf Sergej Skripal und dessen Tochter Julia, keine russischen Diplomaten auszuweisen, wie das die meisten anderen EU-Länder getan haben. FPÖ-Außenministerin Karin Kneissl kündigt nun zudem einen Besuch beim russischen Außenminister Sergej Lawrow am 19. und 20. April in Moskau an.

Dort könne der Giftanschlag auch auf der Tagesordnung stehen, noch sei das nicht klar, sagt Kneissl zu ÖSTERREICH. „Sollte Österreich gebeten werden, zu vermitteln, dann würde dieses Thema auch auf die Tagesordnung kommen.“

Welcher Art diese „Vermittlung“ sei, könne sie noch nicht näher konkretisieren. Russland hat seinerseits bereits Dutzende westliche Diplomaten ausgewiesen.

Kneissl weiß noch nicht, wie sie vermitteln könnte

In Großbritannien hoffen Ermittler indes auf eine Aussage von Skripal-Tochter Julia. Entgegen den Prognosen erholt sich diese vom Giftanschlag. Sie isst und trinkt bereits wieder. Julia Skripal könnte den Attentäter gekannt haben und identifizieren. (knd)

Kneissl: "Giftanschlag kann in Moskau auf Tagesordnung komme"

ÖSTERREICH: Was machen Sie in Russland?

Karin Kneissl: Der Besuch folgt einer Einladung von Lawrow, die ich zu Jahresbeginn erhalten habe. Er war ausschließlich auf bilaterale Beziehungen ausgerichtet. Sollte Österreich gebeten werden, zu vermitteln, dann würde dieses Thema auch auf die Tagesordnung kommen.

ÖSTERREICH: Was konkret gibt es bei einem Giftanschlag eigentlich zu vermitteln?

Kneissl: Vermitteln können Sie nur, wenn Sie von beiden Parteien dazu gebeten werden. So weit ist es nicht.

ÖSTERREICH: Ist Ihre Linie nicht dem FP-Vertrag mit der Putin-Partei geschuldet?

Kneissl: Nein, es geht ausschließlich um diplomatische Gepflogenheiten.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.