Mehr als 65.000 Teilnehmer österreichweit, laut Friday For Future 150.000 - Alleine in Wien 30.000 vor allem jugendliche Teilnehmer auf der Straße, Aktivisten zählten 80.000.
Wien/Österreich-weit. Der "Earth Strike" der Bewegung Fridays For Future hat am Freitag zu einer Rekordbeteiligung geführt. Mehr als 65.000 Personen streikten österreichweit für besseren Klimaschutz, laut Organisatoren 150.000. Alleine in Wien gingen laut Exekutive rund 30.000 vor allem jugendliche Teilnehmer auf die Straße. "Wir sind überwältigt", sagte Aktivistin Veronika Winter, die von 80.000 Aktivisten sprach.
Video zum Thema:
Fridays For Future: Mega-Demo in Wien
Um fünf vor 12.00 Uhr starteten in Wien drei Demonstrationszüge vom Hauptbahnhof, vom Praterstern und vom Westbahnhof. "Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut", skandierten die Demonstranten. Eine interne Schätzung der Polizei sprach am Nachmittag von 30.000 Teilnehmern, die Organisatoren von 80.000. Österreichweit sprach Fridays For Future von 150.000 Personen. Die Abschlusskundgebung fand dann am Wiener Heldenplatz statt. Zwischenfälle gab es keine.
© APA/HANS PUNZ
© viyana manset haber
Auch in Innsbruck war die Demo extrem stark besucht: Laut Angaben der Polizei waren 16.000 bis 18.000 Teilnehmer zu der Kundgebung gekommen. Rechne man die Zuseher dazu, sprach die Exekutive gar von 20.000 Personen. Die Demonstranten zogen friedlich durch die Innsbrucker Innenstadt. Unterstützung bekamen die Jugendlichen auf von politischer Seite. Sowohl Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), als auch seine Stellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne) und Landesrätin Beate Palfrader (ÖVP) hatten sich am Landhausplatz eingefunden.
© viyana manset haber
© viyana manset haber
In Linz hat der Zuspruch die Erwartungen der Organisatoren bei weitem übertroffen. Laut Schätzungen der Polizei marschierten 9.000 Schüler, Lehrer sowie Eltern mit Kleinkindern zogen Freitagmittag vom Hauptbahnhof Richtung Innenstadt. Wegen des gewaltigen Zustroms wurde die Abschlusskundgebung kurzfristig vom Pfarrplatz an die Donaulände verlegt.
© APA/PETER KOLB
© APA/PETER KOLB
In Graz war die Demonstration mit 3.000 Teilnehmer angemeldet, gekommen sind dann rund 8.000 Personen. In der Landeshauptstadt kam es durch den "Earth Strike" auch zu Verkehrsbehinderungen: Die Innenstadt stand etwa für etwa zwei Stunden still, vor allem die Tramlinien. Gegen 14.45 löste sich die Demo langsam auf. Rund 800 Jugendliche waren laut Polizeiangaben bei der Fridays For Future-Demo in der Klagenfurter Innenstadt dabei.
© APA/PETER LINDNER
© APA/PETER LINDNER
Die Demo wurde in Österreich von bis zu 80 Organisationen unterstützt. Amnesty International beteiligte sich genauso wie das Rote Kreuz, die großen Religionsgemeinschaften und viele Umwelt-NGOs.
Die "Earth Strike"-Demonstrationen bildete das große Finale der internationalen Klimaschutzwoche "Week for Future". Bisher habe es im Rahmen der Streikwoche 6.383 Aktionen in 170 Ländern gegeben, berichtete die Klimaaktivistin Greta Thunberg. Für Österreich bedeutete die Veranstaltung einen neuen Rekord: Bei der ersten Klimaschutz-Demo im März waren 20.000 Personen auf die Straße gegangen.
© APA/VERENA LEISS
Viele Klimaproteste auch in Thunberg-Heimat Schweden
Stockholm. In der schwedischen Heimat von Klima-Aktivistin Greta Thunberg haben sich Menschen in allen größeren Städten an den internationalen Klimaprotesten beteiligt. Unter anderem in Stockholm, Uppsala, Malmö und Umea versammelten sich am Freitagmittag etliche Menschen, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren.
Genaue Teilnehmerzahlen waren zunächst nicht bekannt. Insgesamt waren Aktionen und Kundgebungen an mehr als 100 Orten geplant. Auch in anderen Teilen Skandinaviens wurde protestiert, darunter an mehr als 20 Orten in Finnland, wo nach Polizeiangaben allein mindestens 5000 Menschen zu einem Protest rund um das Parlament in Helsinki kamen.
In Stockholm sprachen die Organisatoren der Bewegung Fridays for Future zunächst von 30.000 bis 40.000 Teilnehmern. Ein Bursche, der bereits früh zu dem Protestzug gekommen war, sagte dem Fernsehsender SVT, er wolle einfach eine schöne Zukunft haben, ohne auf einen anderen Planeten flüchten zu müssen. Im Laufe des Nachmittags wollte unter anderem Popsängerin Robyn auf der Kundgebung auftreten.
Mit einem Klimaprotest hatte in Stockholm alles angefangen: Im Alter von 15 Jahren hatte sich Thunberg im August 2018 mit einem Protestschild mit der Aufschrift "Schulstreik fürs Klima" vor das schwedische Parlament gesetzt, um die Politik zu mehr Klimaschutz aufzufordern. Daraus hat sich die internationale Klimabewegung Fridays for Future entwickelt. Den Protesten von überwiegend jungen Teilnehmern haben sich längst auch viele Erwachsene angeschlossen.
Thunberg selbst war am Freitag nicht dabei in Stockholm - sie war vor gut einem Monat anlässlich mehrerer Klimagipfel über den Atlantik in die USA gereist. Am Freitag wollte sie an einer Großkundgebung im kanadischen Montreal teilnehmen.
© APA/PETER KOLB
© APA/PETER KOLB