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Grosz gesagt: Der kritische Blick

Grosz: ''Man habe es eben nicht besser gewusst''!

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Polit-Blogger und oe24-Kolumnist Gerald Grosz kommentiert für Sie die Polit-Woche in seiner bekannt charmanten Art. 

Liebe User und Seher von oe24
Willkommen bei Grosz gesagt, dem überaus kritischen Blick auf die aktuellen Geschehnisse unserer Zeit. Kritisch, direkt, unabhängig und scharf wie Messer. Versprochen!

Ausgerechnet er will die Gräben zuschütten, ausgerechnet Karl Nehammer will die Versöhnung mit den Kritikern seiner Corona-Politik suchen. Der neue Friedensapostel, das oberste Friedens-Täubchen auf der Regierungsbank kommt seinen Kritikern, also 80 Prozent der Österreicher, auf Samtpfötchen entgegen.

Fehler erkennt er bei sich zwar keine aber die Tatsache, dass immer mehr Menschen das Spiel der letzten drei Jahre durchschaut haben und sich selbst die abstrusesten Verschwörungstheorien der als Covidioten gebrandmarkten Kritiker als die Wahrheit herausgestellt haben, dürften den Kanzler ohne Mehrheit dazu bewogen haben, Kreide zu fressen. Und zwar kübelweise. War es doch ausgerechnet er als Innenminister, der die Polizei auf unschuldige Demonstranten hetzte. War es doch ausgerechnet er, der zigtausende verfassungswidrige Strafmandate gegen unbescholtene Bürger ausstellen ließ.

Und waren es doch ausgerechnet er und seine Volkspartei, die Österreich in eine Maulkorbpflicht pressten, einen Lockdown nach dem anderen verordneten. Wir erinnern uns nur zu ungern an die Inszenierung des Covidiotischen Quartetts, das mit versteinerter Miene täglich vor die Presse trat und Karl Nehammer mit hörbarer Gebisssperre alle Kritiker der Maßnahmen pauschal als unsolidarische Individuen darstellte. „Der sich daran hält, wird zum Lebensretter, all diejenigen, die das nicht tun, zum Lebensgefährder.“, maulte der oberste Coronist des Landes. Nun, zwei Jahre später, hunderttausende Wähler weniger, hört sich das natürlich anders an. Man müsse den Dialog suchen, die Versöhnung sei wichtig. Vieles sei falsch gelaufen. Aber er, der Kanzler ohne Mehrheit, hat alles richtig gemacht. Auch in Deutschland hat das kollektive mea culpa begonnen. Der Horrorclown der Virologie, Karl Lauterbach, meint nun überraschend, die Maßnahmen gegen Corona wären größtenteils schwachsinnig gewesen. Also die Schwachsinnigen beklagen die Dummheit. Als ob der Mörder den Mord betrauert, der Bankräuber den Bankraub oder einfach der Alkoholiker den Alkohol. Lauterbach, Drosten, Nehammer, Kogler, Spahn, Söder, Merkel, Anschober, Mückstein, Rauch, Edstadler und Co eint nun ein Stehsatz: Man habe nach besten Wissen und Gewissen gehandelt. Aber es war leider falsch. Natürlich haben die Damen und Herren Virenautokraten nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Die Frage stellt sich halt nur, wie begrenzt das Wissen und das Gewissen unserer politischen Elite ist?

Man habe es eben nicht besser gewusst, lautet nun die resignierende Ausrede der Verantwortungsträger, die das Nichtwissen aber mit voller Überzeugung die letzten 3 Jahre als die einzige Wahrheit mit polizeistaatlichen Methoden verteidigte. Und man könnte diesen Daltons ja fast glauben, wäre da nicht ein gewisser Prof. Streeck gewesen, der lautstark seine Expertise einbringen wollte und den Niemand hörte. Und wäre da nicht Prof. Sprenger gewesen, wären da nicht jene Vielzahl an Virologen und Gesundheitsexperten gewesen, die das Maßnahmenpotpourri als überschießend kritisierten, die Schulschließungen verhindern wollten, die Lockdowns als sinnlos ansahen und mit der Impfpflicht ein Verbrechen an der Gesellschaft verordneten. Österreichs Regierung meinte ja, dass Menschen, die sich nicht freiwillig impfen lassen, kein legales Aufenthaltsrecht mehr in Österreich hätten. So meinte es ausgerechnet eine Verfassungsministerin Karoline Edstadler, die die Verfassung wie der Rest ihrer Bande mit Füßen trat. Und nicht zu vergessen die Hunderttausenden Demonstranten zwischen Bodensee und Neusiedlersee, die gegen die Maßnahmen täglich auftraten und am Ende nun recht behalten. Die Frage, die sich mir derzeit stellt: Wie fühlt sich eigentlich ein regierungstreuer Staatsbürger, der drei Jahre lang jede Dummheit dieser Regierung mitmachte im Vertrauen damit sein und das Leben der anderen zu retten? Wie fühlt man sich als Bürger, der darauf vertraute, dass der Sprint in die Spritze der Gamechanger ist? Richtig, man fühlt sich belogen und betrogen. Und damit sind wir bei der Krux, die Nehammers Worte nun auslösen: Die, bei denen er sich halbherzig entschuldigt, verzeihen ihm nicht, solange es keine wahren Konsequenzen gibt. Und die Millionen, die bei diesem Zirkus brav mitmachten, fühlen sich nun zu Recht hintergangen. Karl Nehammer soll in seinem Zivilberuf Kommunikationsexperte gewesen sein, sein Lehrer war ausgerechnet der ORF-Chefanalyst Filzmaier. Kommunikation aus der Hölle, dürfte wohl die Dissertation des Lehrlings gewesen sein. Apropos Hölle: Nachrichten aus der Hölle sendete diese Woche auch Arbeitsminister Kocher. Man müsse einsparen und das geht am Besten, wenn man teilzeitbeschäftigten Menschen die Sozialleistungen streicht. Seien wir uns doch ehrlich, es war nur eine Frage der Zeit, bis der Ruf nach Einsparungen laut wird.

Drei Jahre lang wurden zig Milliarden Euro aus dem Steuerfüllhorn im Sumpf der Corona-Politik versenkt. Nun werden zig Milliarden Euro versenkt, um die Folgen der Russland-Sanktionen zu dämpfen. Und wer geglaubt hat, dass das Geld von Nehammer, Kogler und Co wäre, irrt. Es war immer unser Steuergeld, es ist unser Steuergeld und damit sind das Horrorbudgetdefizit des Pleitestaates Österreich auch unsere Schulden. Die Regierung spielt eben Hütchen. In die eine Tasche geben sie es uns, aus der anderen zupfen sie es. Es wird nicht mehr lange dauern, werden die Linken munter werden, und neue Steuern fordern. In einem Höchststeuerland wie Österreich fällt das auch nicht mehr ins Gewicht. Der Esel, der brav zahlt, wird weiter ausgesackelt. Wir sind die Esel und wir ziehen diesen Staat. Im Übrigen gleichen wir mit unseren Steuerleistungen seit mehr als drei Jahren nur mehr politische Fehlentscheidungen aus.

Drei Jahre und zig Milliarden Euro für Corona zahlen wir. Ein Jahr Sanktionen gegen Russland und eine Horrorinflation zahlen wir. Denn wenn es eine Politikerhaftung gäbe, würden Nehammer und Co unter der Brücke schlafen. Sie wären pleite, so sind es halt wir und die Politiker kassieren weiter. 40.000 Euro gab ausgerechnet Sozialminister Rauch für Buffets in 3 Monaten aus. Das Fressen und Saufen kostet halt Geld. Aber wieder ist es unseres, mit dem das Establishment gemästet wird. Der Krug geht aber nur solange zum Brunnen, bis er bricht. Und schauen wir, wie lange er noch geht. Fix ist jedenfalls, dass ich nächste Woche wieder bei Ihnen bin. Wenn es wieder heißt: Grosz gesagt. Bleiben Sie mir bis dahin treu.

  

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