Nach Lugars Neandertaler-Vergelich fordern die Grünen nun Konsequenzen.
Die Grünen fordern Team Stronach-Klubobman Robert Lugar zum Rücktritt auf. In einem Offenen Brief begründeten die Grünen am Samstag ihre Forderung damit, dass Lugar Flüchtlinge mit Neandertalern verglichen habe.
Offener Brief
Stein des Anstoßes ist folgendes Zitat Lugars: "Denn die meisten (Anm.: Flüchtlinge), die kommen, sind ungebildet, sind religiös verblendet, sind fanatisch, nicht integrierbar und haben ein Weltbild wie die Neandertaler, wo man die Frauenrechte mit Füßen tritt. Und dass die Grünen sich für solche Spezies einsetzen, ist für mich wirklich eine Katastrophe, denn normalerweise haben die Grünen immer die Frauenrechte hochgehalten und jetzt holen sie genau solche Neandertaler herein, die wir bei uns Gottseidank ausgerottet haben, die die Frauenrechte mit Füßen treten."
Die Grünen werfen in ihrem Offenen Brief Lugar nun eine "sprachliche Verrohung" vor, die dazu führen könne, dass andere sich zu Gewalt eingeladen fühlen. Außerdem suggeriere der Team Stronach-Klubobmann, dass eine "Ausrottung von Flüchtlingen" etwas Erstrebenswertes sei. Die Grünen halten die Aussage Lugars nicht nur für "explizit diskriminierend, sondern auch für die Sicherheit aller in diesem Land lebenden und sich aufhaltenden Menschen gefährdend. Wer Menschen auf der Flucht ein Neandertaler-Weltbild nachsagt und gleichzeitig über Neandertaler den Bezug zur Ausrottung herstellt, schafft Zusammenhänge, die an primitivste und hochgefährliche Gefühle appellieren." Darüber hinaus werfen ihm die Grünen vor, Frauenrechte für seine Zwecke zu instrumentalisieren, indem er bewusst das Problem von Gewalt gegen Frauen kulturalisiere und ethnisiere.
Gezeichnet ist der Offenen Brief von zahlreichen Grünen Politikern, darunter den Nationalratsabgeordneten Berivan Aslan, Alev Korun und Albert Steinhauser.
