Ein Wahl-Plakat der oberösterreichischen Grünen lässt die Wogen hochgehen: Der Claim "Bio oder Gift" stellt jene Bauern, die keine Biobauern sind, als Umweltverschmutzer hin.
"Beio oder Gift - du hast die Wahl" - mit diesen Worten versuchen die oberösterreichischen Grünen Stimmen zu generieren. Doch bei den Bauern kommt der Wahlspruch nicht gut an. Denn nur knapp 23 Prozent der Landwirtschaften sind Bio-Betriebe - und damit liegt Österreich sogar weltweit auf Platz 1.
Auf Facebook brachte "Wutbauer" Christian Bachler, der den höchsten Bergbauernhof der Steiermark bewirtschaftet und immer wieder mit seinen Facebook-Videos für Aufregung sorgte, die Diskussion ins Rollen. So schreibt Bachler an die Grünen: „Wir wissen alle, dass ihr jetzt etwas verzweifelt um euren Platz am Trog kämpft, wir wissen auch, dass eure Wähler zum Großteil nicht aus der Landwirtschaft kommen, wir wissen auch, dass wir als gesamte Branche viel zu wenige Stimmen bringen, um in eurer Strategie relevant zu sein. Aber trotzdem ist ein solch dämliches Plakat kontraproduktiv, um nicht zu sagen fetzendeppert ...“
Viele Landwirte hätten sogar die Grünen gewählt, so Bachler. „Das sind nämlich die, die an einer Veränderung bzw. Weiterentwicklung Interesse haben und sich bei den türkisen Buberln und Mäderln nicht mehr daheim fühlen. Für viele dieser Kollegen sind solche Plakate ein Schlag ins Gesicht.“ Viele Bauern würden sich um nachhaltige Landwirtschaft bemühen, „aber Bio ist gut und alles andere schlecht - zumindest lässt sich das so einfacher verkaufen ...“