Bisheriger Innenministeriums-Sprecher wird Kommunikationschef im Parlament.
Der bisherige Innenministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck (48) wird Kommunikationschef im Parlament. Er übernimmt ab 1. Februar auf Vorschlag von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) eine neue Stabsstelle in der Parlamentsdirektion, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit, die Demokratiewerkstatt, das Schülerparlament sowie die Social-Media-Aktivitäten des Hohen Hauses. Zum Aufgabengebiet Grundböcks gehört heuer auch das Gedenkjahr 2018.
Neue Herausforderung
Nach sieben Jahren als Sprecher des Innenministeriums sei nun der "richtige Zeitpunkt, um eine neue Herausforderung und hochspannende Aufgabe zu übernehmen", sagte Grundböck der APA. "Das ist ein Angebot, das man nicht ausschlagen kann." Grundböck war seit 2011 im Innenministerium und diente unter den ÖVP-Ministern Johanna Mikl-Leitner und Wolfgang Sobotka, der mit Bildung der neuen ÖVP-FPÖ-Regierung an den FPÖ-Mann Herbert Kickl übergab. "Ich gehe nicht wegen des Innenministeriums, sondern wegen der Parlamentsdirektion", so Grundböck.
Seine berufliche Laufbahn begann der neue Kommunikationschef des Parlaments als Gendarm in Brunn am Gebirge in Niederösterreich. Danach durchlief Grundböck mehrere Stationen in der Exekutive. Von 2004 bis 2006 war er im Rahmen eines EU-Projekts in der Türkei als Berater bei Polizeireformen tätig. Danach kehrte er nach Österreich zurück und leitete von 2006 bis 2008 den Bachelor-Studiengang "Polizeiliche Führung" an der Fachhochschule Wiener Neustadt. Anschließend übernahm er die zentrale Leitung der Polizeiausbildung im Innenministerium, im Oktober 2011 wurde er Ministeriumssprecher.
Bei Medien und Journalisten genießt Grundböck den Ruf des unabhängigen und stets faktenorientierten Kommunikationsprofis. In den vergangenen Jahren wurde er vom "Österreichischen Journalisten" dreimal in Folge zum Pressesprecher des Jahres - im Bereich Politik und Ministerien - gewählt.
Pilz-Angebot
Auch Rufe aus der Politik sollen Grundböck in der Vergangenheit schon ereilt haben. Gerüchte, wonach er vergangenen Sommer von Peter Pilz das Angebot bekam, auf einem sicheren Listenplatz der Liste Pilz zu kandidieren, kommentiert er auf Nachfrage folgendermaßen: "Das Angebot eines freien Mandats auf einem sicheren Listenplatz ist nichts Ehrenrühriges. Es ist auch nichts, das man sofort ablehnt, ich bin nach eingehender Betrachtung im Ergebnis aber dazu gekommen, Nein zu sagen."
In seiner neuen Tätigkeit im Hohen Haus möchte Grundböck die Arbeit des Parlaments noch transparenter machen. Hier sei bisher schon viel geleistet worden. "Gemeinsam mit der Parlamentsdirektion und allen verantwortlichen Mitarbeitern werde ich versuchen, das Kommunikationsangebot so umfassend und zielgruppengerecht wie möglich zu entwickeln."