Erst seit zwei Tagen im Amt

Hitlergruß: FPÖ schließt Ortsgruppen-Chef aus

Teilen

Zwei Tage nachdem er zum Obmann gewählt wurde, tauchte ein Video von ihm auf, das seine junge Karriere schon wieder beendete.

Die niederösterreichische FPÖ hat den Ortsparteiobmann von Loosdorf (Bezirk Melk) am Mittwoch nach dem Zeigen des "Hitlergrußes" mit sofortiger Wirkung aus der Partei ausgeschlossen. Das teilte die Landespartei in einer Aussendung mit. Anlass ist ein Video, das dem Wochenmagazin "Falter" zugespielt wurde und auf dem zu sehen ist, wie der 24-Jährige den Arm emporstreckt und laut "Hitler" sagt.

Der Mitschnitt zeigt den jungen Mann auf einer Treppe stehend, während ein Freund das Handy auf ihn hält und sagt: "Sag irgendwas". Der Mann bringt sich in Position, streckt den Arm empor und sagt "Hitla". Der filmende Freund im Hintergrund zeigt sich zufrieden: "Ja, genau, so passt das. Unser Chef....", dann bricht das Video ab. Der kurze Film kursiert derzeit in einer Whats-App Gruppe in Loosdorf. Es ist auch auf der Homepage des Wochenmagazins und auf YouTube zu sehen (https://www.falter.at/zeitung/20191113/hitla-unsa-chef?ref=alert).

FPÖ-Landesparteisekretär Michael Schnedlitz zog mit dem sofortigen Partei-Ausschluss nach Bekanntwerden des Videos eigenen Angaben zufolge eine klare Trennlinie zu dem Vorfall. So etwas sei abscheulich und habe bei uns keinen Platz. "Mit solchen Typen wollen wir auch nichts zu tun haben", ließ Schnedlitz in einer Aussendung mitteilen.

Der Landesgeschäftsführer der niederösterreichischen Volkspartei, Bernhard Ebner, sah ein "zutiefst verabscheuungswürdiges Verhalten, das aufs Allerschärfste verurteilt werden muss". Der sofortige Ausschluss sei die einzig richtige und logische Konsequenz, nichtsdestotrotz könne es nicht sein, dass "einschlägig bekannte Neonazis Parteifunktionen einnehmen", hieß es in einer Pressemitteilung.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.