Immer mehr Ärztinnen und Ärzte verlangen ein Ausfallhonorar, also eine Stornogebühr, von Patientinnen und Patienten, die nicht zu ihren Terminen erscheinen.
Stornogebühren sind in vielen Branchen bereits gang und gäbe. Bei Restaurants, Friseur-Betrieben oder Hotels werden Kundinnen und Kunden, die ihre Termine nicht wahrnehmen, häufig bereits zur Kasse gebeten. Bei Ärztinnen und Ärzten ist das bisher oftmals nicht der Fall. Dabei gibt es hier immer mehr Patientinnen und Patienten, die ihre Termine nicht wahrnehmen.
"Das Problem nahm ab 2016/17 zu. Exzessiv wurde es dann mit Corona", berichtet Professor Dietmar Bayer gegenüber oe24. Bayer ist stellvertretender Obmann der Bundeskurie niedergelassene Ärzte. "Im Schnitt fallen mir 1-2 Termine pro Tag aus", so der Facharzt für Psychiatrie. Er war auch einer der Ersten seiner Zunft, der eine Stornogebühr eingeführt hat.
Prof. Dr. Dietmar Bayer.
"Es scheint zunehmend mehr zu werden"
Und: "Es scheint zunehmend mehr zu werden", erklärt der Arzt im Gespräch mit oe24. "Wir haben viele Nachfragen, wie man solche Stornogebühren umsetzt".
In Salzburg schätzte die Ärztekammer erst kürzlich, dass rund ein Drittel der Ärzte bereits ein Ausfallhonorar verlangen. Auch Bayer bestätigt diese Einschätzung. In den Städten dürfte die Zahl noch höher liegen.
Die Stornogebühren variieren von Arzt zu Arzt und hängen natürlich maßgeblich auch mit dem Aufwand der geplanten Leistung zusammen. Zwischen 50 und 120 Euro dürften allerdings für einen nicht wahrgenommenen Termin fällig werden.