Steiermark

Jedes zehnte Spitalsbett soll weg

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Das steirische Sparbudget macht auch vor dem Gesundheitswesen nicht halt.

In der vergangenen Woche hat der Steiermärkische Landtag mit dem Sparbudget massive Kürzungen für 2011/12 beschlossen.  Nun folgt mit der Spitalsreform nach dem "Regionalen Gesundheitsplan" (RSG) der nächste Einschnitt.  Wie der Kurier berichtet, fallen dem RSG 700 Akutbetten zum Opfer. Das sind elf Prozent der steirischen Spitalsbetten. Weitere Einzelheiten will Gesundheitslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder am Mittwoch präsentieren.

Externe Experten versprechen Totalrefotrm
Erstmals war von Edlinger-Ploder die Planung nicht innerhalb der Steirischen Krankenanstalten Gesellschaft (KAGes) vergeben worden, sondern nach außen, an die Forschungseinrichtung Joanneum Research. Thomas R. Piber, Leiter des Instituts für Medizinische Systemtechnik und Gesundheitsmanagement, erwartet sich davon laut Kurier "einen echten Wendepunkt in der österreichischen Gesundheitspolitik". Man gehe weg vom stationären Aufenthalt in Richtung Tagesklinik und von der ambulanten Versorgung in Richtung niedergelassenen Facharzt.

Notfallversorgung garantiert
Zwischen Spitälern und niedergelassenen Fachärzten soll es zu vertraglichen Kooperationen kommen, in den 20 Landespitälern soll künftig weiter eine 24-Stunden-Notfall- und Erstversorgung gewährleistet bleiben. Allerdings werden innerhalb von sechs Versorgungsregionen Leitkrankenhäuser mit fachlichen Schwerpunkten definiert.

Standortgarantie wackelt
Gesundheitsexperte Piber fordert aber auch eine Revision des Landtagsbeschlusses, dass alle Standorte zu erhalten sind. Mittelfristig würde diese Garantie nicht zu halten sein. Landesrätin Edlinger-Ploder selbst hatte schon bald nach der Übernahme des Gesundheitsressorts Ende 2010 aufhorchen lassen, als sie einräumte: "Wir haben auch in Graz und nicht nur in der Region ein Haus zu viel."

Endlos-Debatte über Kleinstspitäler
Vor den Landtagswahlen im vergangenen Herbst war einmal mehr heftig über die Zukunft von kleinen Landeskrankenhäusern diskutiert worden. Insbesondere das LKH Bad Aussee war in die Schlagzeilen geraten, aber auch über die Zukunft der Standorte Mürzzuschlag und Hörgas-Enzenbach wurde debattiert.

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