ORF-Moderator nimmt nun erstmals länger zum Eklat Stellung.
Auch fast eine Woche nach dem Eklat in der ZiB2 ist die Aufregung um Armin Wolf noch nicht vorüber. Dass ihn ORF-Stiftungsrats-Chef in die Auszeit schicken will, lässt Wolf nicht auf sich sitzen. "Ich würde ein Sabbatical nehmen, auf Gebührenzahler-Kosten durch die Welt fahren und mich neu erfinden." Diese Empfehlung von ORF-Stiftungsratschef Norbert Steger (FPÖ) auf oe24.TV in Richtung ORF-Moderator Armin Wolf sorgte am Sonntag für enormen Wirbel. Der ORF-Anchor reagierte prompt: "Ich bin ganz sicher, er hat dabei ausschließlich die Interessen des ORF und unseres Publikums im Auge", so Wolf sarkastisch im Konter.
So kam es zum Eklat
In seinem Blog nahm Wolf nun ausführlich Stellung zur Aufregung um seine Person. „Ich bin am Morgen nach meinem Interview mit Harald Vilimsky zu einem lange geplanten Kurzurlaub aufgebrochen – aber sehr erholsam waren die paar Tage in Tel Aviv letztlich nicht“, räumt Wolf zu Beginn ein.“ Wolf skizziert in Folge, wie es zum Eklat in der ZiB2 kam. „Vergangenen Dienstag war Harald Vilimsky eingeladen, der Termin war seit Wochen ausgemacht, spezielle Themen waren – wie bei allen Kandidaten – nicht vereinbart.“
Vor der Sendung sei dann die Idee mit dem RFJ-Sujet gekommen. „Die – mit dem ZiB2-Sendungsverantwortlichen abgesprochene – Idee war nun folgende: Ich würde Harald Vilimsky mit der „Karikatur“ konfrontieren und ihn fragen, was er davon hält. Würde er sich davon distanzieren – wovon ich nach der Braunau-Debatte eigentlich ausging -, würde ich nachfragen, warum in der FPÖ immer wieder solche „Einzelfälle“ passieren. Damit wäre das Thema erledigt. Sollte Vilimsky jedoch das RFJ-Sujet verteidigen, würden wir die „Stürmer“-Seite dazu einblenden und ich fragen, was die beiden Darstellungen seiner Meinung nach unterscheidet“, so Wolf.
Geplante Empörung?
Dass es dann zum Eklat kam, ist für Wolf nicht ganz überraschend. „Wie spontan Vilimskys Empörung im Studio war, ist übrigens eine interessante Frage. Wenige Stunden nach dem Interview hat die FPÖ einen EU-Wahlspot veröffentlicht, in dem eine TV-Journalistin namens „Armina Wolf“ eine wesentliche Rolle spielt“, so Wolf weiter. „Nicht wenige Kommentatoren auf Twitter vermuten, Vilimsky hätte mich im Interview – ganz unabhängig von meinen Fragen – in jedem Fall frontal attackiert, weil der Konflikt mit dem ORF offensichtlich zum freiheitlichen Wahlkampfkonzept gehört.“
Zum Schluss seiner Ausführung stellt Wolf dann noch einmal klar: „Würde ich im Nachhinein etwas anders machen? Ja, ich würde ganz am Ende die zweite Nachfrage nach Frau Kneissl nicht mehr stellen, der Erkenntnisgewinn war bescheiden.“ Der Aufforderung von Norbert Steger kommt