Junge Oberösterreicherin

JVP-Chefin wird jetzt Staatssekretärin

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Die ÖVP hat sich nach dem Rückzug von Sebastian Kurz neu aufgestellt.

Wien. Der bisherige Innenminister Karl Nehammer wurde am Freitag vom Bundesparteivorstand als neuer Kanzler und ÖVP-Chef designiert. Als Staatssekretärin holt sich Nehammer die Bundeschefin der Jungen ÖVP, Claudia Plakolm, ins Bundeskanzleramt.

Plakolm (26) ist kürzlich zur JVP-Chefin aufgestiegen – jetzt wird die junge Oberösterreicherin (Mühlviertlerin) Staatssekretärin. 2017 war sie im Alter von 22 Jahren als Abgeordnete in den Nationalrat eingezogen.

Neue Staatssekretärin: Das sagt Plakolm 

"Ich freue mich auf meine neue Aufgabe als Staatssekretärin im Bundeskanzleramt und gehe dieser Aufgabe mit Respekt entgegen", so Claudia Plakolm in einer ersten Aussendung. “"erade die letzten Monate waren pandemiebedingt für uns Junge nicht einfach. Ich werde als jüngstes Mitglied im Team von Karl Nehammer in meiner neuen Funktion eine starke Stimme für die jungen Menschen in Österreich sein und dafür sorgen, dass ihre Anliegen in der täglichen Regierungsarbeit Gehör finden!"

Claudia Plakolm – Nicht ganz eine Kurz

Chefin der Jungen ÖVP, überraschend Staatssekretärin. Das kennt man von wo. Doch bei genauerem Hinsehen ist Claudia Plakolm dann doch ein anderer Typ als Sebastian Kurz. Die leutselige Oberösterreicherin stammt aus einer Polit-Familie, scheut auch den Gebrauch von Dialekt ganz und gar nicht und ob es sie dereinst ins Bundeskanzleramt zieht, steht sowieso noch in den Sternen.

Als Talent gilt die 26-Jährige freilich schon seit einiger Zeit. Landesschulsprecherin für die AHS war sie in Oberösterreich, Landesobfrau der Union Höherer Schüler ebenso, Gemeinderätin in ihrem Heimatort Walding wurde sie mit 20. Also brachte sie durchaus schon politische Routine mit, als sie 2017 mit 22 Jahren zur jüngsten Nationalratsabgeordneten wurde. Zwei Jahre später stand Plakolm schon auf Platz zwei der Landesliste hinter Klubchef August Wöginger.

Der nächste Karriere-Schritt war die Obfrauschaft in der Jugendorganisation der Volkspartei, deren oberösterreichischen Teil sie schon davor leitete. Der Amtsantritt war freilich ein ungewöhnlicher. Die neue Chefin konnte ihrer Kür nur aus der Ferne zusehen, war sie doch just zum dümmsten Zeitpunkt in Corona-Quarantäne geraten.

Ihr Vater ist Bürgermeister  

Plakolm stammt aus bäuerlichem wie politischem Umfeld. Ihre Familie betreibt im Mühlviertel eine kleine Landwirtschaft, ihr Vater ist Bürgermeister in Walding. Sie selbst studiert Wirtschaftspädagogik. Als eines ihre Hobbys gilt das Posaunen-Spiel.

Seiten hat Plakolm zumindest modisch einige. Während sie zu ihrer Angelobung im Nationalrat im Dirndl erschien, meinte sie vor einiger Zeit im "Volksblatt" zur Frage nach einem Traum, den es noch zu verwirklichen gelte: "Durch San Francisco in zerrissenen Jeans spazieren."

Das könnte in der neuen Aufgabe im Kanzleramt schwieriger werden. Anzunehmen ist, dass Plakolm vor allem die Jugend-Agenden betreuen wird. Denn Jugendsprecherin war sie schon im Nationalrat. Ein erster Schritt ins Kanzleramt ist mit Freitag jedenfalls schon getan.

Zur Person: Claudia Plakolm, geboren am 10.12.1994. Abgeordnete zum Nationalrat seit 2017. Obfrau der Jungen ÖVP ab 2021. Nunmehr designierte Staatssekretärin im Kanzleramt.

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