Die Regierung verlängert für Grundwehrdiener und Zivis den Dienst um einige Monate.
Es ist ein Paukenschlag: Erstmals müssen Präsenz- und Zivildiener in einem Ernstfall ran – außer bei großen Naturkatastrophen gab es das noch nie. Die beiden zuständigen Ministerinnen Klaudia Tanner (Heer) und Elisabeth Köstinger (zuständig für den Zivildienst) verkündeten den Sondereinsatz:
Heer: Insgesamt 3.200 Mann im Corona-Einsatz
■ Bundesheer: 2.000 Präsenzdiener, die Ende März abrüsten sollen, bleiben im Dienst – und zwar bis Ende Mai. Zusätzlich werden aus dem Kaderpersonal 1.200 Soldatinnen und Soldaten für den Corona-Einsatz mobilisiert, sodass 3.200 dem Innenministerium zur Verfügung gestellt werden. Ihr Aufgabengebiet reicht von Sicherungsmaßnahmen bis zur Bewachung von Lebensmittel- und Medikamententransporten usw. Reicht das nicht, überlegt man die Einberufung von Milizsoldaten – ab Mai.
Gleich 4.500 Zivis dürfen Ende März nicht aufhören
■ Zivildiener: Auch für 4.500 Zivildiener, die jetzt fertig wären, geht es um drei Monate weiter – das betrifft Zivildiener aus den Bereichen Rettung, Krankentransporte Spitals- und Altenpflege. Sollte das nicht reichen, könnte Köstinger auch Zivildiener aus den vergangenen fünf Jahren verpflichten. Das Potenzial jener, die in den gesuchten Bereichen tätig waren, liegt bei 45.000 jungen Männern.
Die Zivildiener erhalten Zuschlag von 189 Euro
Für jene Zivildiener, die jetzt weitermachen müssen, winkt wenigstens ein kleines finanzielles Zuckerl: Ministerin Elisabeth Köstinger stockt die Entschädigung um 189 Euro im Monat auf. Ein Zivi im Rettungsdienst erhält derzeit an die 600 Euro im Monat – künftig sind es eben 789.
Zivis, die sich freiwillig melden, erhalten mindestens 1.200 Euro im Monat – dieser Betrag kann je nach früherem Einkommen steigen. Melden können sich Ex-Zivis bis zum 50. Lebensjahr.
Ob die verpflichtenden Präsenzdiener ebenfalls mehr erhalten, war zuletzt noch offen.