Zur Integration

Karmasin: Unbezahlte Praktika für Flüchtlinge

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Die Freiwilligenarbeit für Flüchtlinge müsse forciert werden.

Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) plädiert dafür, Flüchtlinge in Österreich mit unbezahlten Praktika und Freiwilligenarbeit besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren. "Dies ist ein gutes Instrument, um die Integration zu stärken", sagte Karmasin am Montag bei der Präsentation eines Praktika- und Lehrstellen-Rankings in Wien.

Um generell Unklarheiten bei Praktika zu vermeiden, hat das Familienministerium für Schüler und Studierende sowie Eltern und Unternehmen einen Leitfaden herausgebracht. Die Checklisten sollen eine Orientierungshilfe sein und klären, wie und in welchem rechtlichen Rahmen Praktika möglich sind. Positiv sei, dass Jugendliche und Studierende die Möglichkeit erhalten, einen Beruf kennenzulernen, so Karmasin. Die Generation Praktika dürfe aber nicht größer werden, warnte die Familienministerin. Es gehe darum, nach dem Praktikum einen Anschlussjob zu finden.

Unzufriedenheit mit "traditioneller" Lehrstellenwahl

Unzufrieden zeigte sich die Familienministerin, dass Mädchen in Österreich weiterhin am häufigsten eine Lehre im Einzelhandel, Büro und Friseurladen machen und Burschen in den Bereichen Kfz-Technik, Elektroinstallations- und Maschinenbautechnik. Diese "sehr traditionelle" Auswahl der Lehre sei nicht optimal. Es gehe darum, die Lehrstellenwahl bei den Jugendlichen zu verbreitern, etwa Sozialberufe für Burschen und technische Lehrstellen für Mädchen.

Karmasin verwies auch auf die Ergebnisse einer heute veröffentlichten Praktika- und Lehrlingsbefragung, nachdem Interesse, Leidenschaft und Feedback für Jugendliche und Studierende besonders wichtig sei. Die von Studierenden geführte Unternehmensberatung uniforce hat zum neunten Mal 30 Praktika- und Lehrstellenanbieter in Österreich miteinander verglichen. Die Unternehmen hatten sich für den Benchmark freiwillig gemeldet. Wie viele Personen genau befragt wurden, wollte uniforce aus Datenschutzgründen nicht bekannt geben. 85 Prozent der befragten Lehrlinge wollen nach der Lehre weiterhin für die Firma arbeiten und 38 Prozent der Befragten erhielten nach Ende des Praktikums einen Job im Unternehmen.

Bei Lehrstellen lag die Österreichische Post AG im uniforce-Ranking auf Rang 1, gefolgt vom Energieerzeuger Kelag und dem Motorradbauer KTM. Bei den Praktika erreichte der Energieversorger EVN Platz 1, gefolgt vom Tiroler Holzwerkstofferzeuger Fritz Egger und dem Berater EY Österreich. EVN-Vorstand Stefan Szyszkowitz verwies bei der Preisverleihung darauf, dass sich Praktika beim niederösterreichischen Energieversorger von einer Verpflichtung zu einer Notwendigkeit entwickelt hätten, um an die besten Fachkräfte heranzukommen. Post-Chef Georg Pölzl betonte, dass man immer an jungen Arbeitskräften "mit Leidenschaft" interessiert sei.

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