Die Wiener SPÖ brachte still und heimlich die Kern-Reform zu Fall.
In der SPÖ geht es turbulent weiter: Bei der Präsidiumsklausur am Wiener Kahlenberg wurde auf Drängen der Wiener SPÖ still und heimlich die unter Ex-Parteichef Christian Kern erarbeitete Organisationsreform abgesagt. In der Präsidiumssitzung wurde beschlossen, die Organisationsreform auf den nächsten Parteitag in zwei Jahren zu verschieben.
Ursprünglich sollten die geplanten Änderungen beim SPÖ-Parteitag am 24. und 25. November in Wels verabschiedet werden. Ziel der Organisationsreform waren die Erneuerung der Partei, klarere Entscheidungsstrukturen und eine Öffnung der SPÖ.
Kritik an Wiener SPÖ
Dass die Wiener SPÖ die Kern-Reform zu Fall brachte, sorgt jetzt für Kritik im Kern-Lager. Auf Twitter hat sich auch Kerns Sohn Niko zu Wort gemeldet. Dieser spart darin nicht mit Kritik. Zunächst teilte Kern einen Tweet, der gegen die SPÖ und vor allem den neuen EU-Spitzenkandidaten Andreas Schieder schießt.
Hey @SPOE_at ,Parteichef weg,EU Kandidaten gekillt,P-Reform gekillt+völlig uninspiriert die EU-Wahl Spitzenkandidatur entschieden.Wann wacht ihr endlich in eurer verdammten Polit-Bubble auf und beginnt zu verstehen,wie ernüchternd das für Eure Unterstützer und Symphatisanten ist?
— Martin Grubinger (@GrubingerMartin) 7. Oktober 2018
Wenig später postete Kern einen alten Tweet noch einmal: „Die einzige Möglichkeit, wie Wien einen blauen Bürgermeister bekommen könnte, ist, wenn die SPÖ einen Schlumpf aufstellt.“
Der Tweet ist nicht gut gealtert. https://t.co/cf0UITZ9yZ
— Niko ????????????????(@KernNiko) 8. Oktober 2018
Interne Kritik
Auch innerhalb der Partei regt sich erste Kritik an der bei einer Präsidiumsklausur am Sonntag beschlossenen Absage der Organisationsreform. Ursprünglich sollten die Pläne zur Öffnung der Partei und Stärkung der Mitgliedermitbestimmung beim Parteitag Ende November abgesegnet werden, nun soll die Reform auf Druck der Wiener SPÖ überarbeitet und erst am nächsten Parteitag in zwei Jahren umgesetzt werden.