FPÖ-Kundgebung zum 1. Mai in Linz

Kickl teilt in Wutrede gegen alle aus

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Nach zwei Jahren Corona-Pause ging es bei der 1.-Mai-Kundgebung der FPÖ am Urfahraner Jahrmarkt wieder hoch her.

Bundesparteiobmann Herbert Kickl und Landesparteiobmann Manfred Haimbuchner teilten kräftig aus - gegen die Regierung, die Opposition, die EU und forderten eine neuerliche Regierungsbeteiligung der Freiheitlichen. "In Wahrheit wollen wir führen, eine freiheitliche Lokomotive braucht das Land", sagte Kickl bei seiner ersten Rede im Bierzelt.

Jubel von Tausenden Besucherinnen und Besuchern vor Ort und "Österreich zuerst"-Klänge begleiteten Kickl auf die mit einem "Heimat.Wohlstand.Sicherheit."-Transparent geschmückte Bühne. Wie üblich hatte die John-Otti-Band die Stimmung angeheizt, die Veranstaltung wurde auch live auf FPÖ-TV übertragen. Der Linzer Gesundheitsstadtrat Michael Raml begrüßte die Gäste - zahlreiche Parteiprominenz aus dem ganzen Land, darunter EU-Parlamentarier Harald Vilimsky, - und sprach von einem Fest der Freiheit nach zwei Jahren Pause.

"Festzelt statt Testzelt"

"Jetzt ist endlich wieder echtes Leben in der Bude" freute sich Kickl - im dunkelblauen Anzug - über den Geräuschpegel und den Geruch von Bratwürsteln, Grillhenderln und Bierdunst in der Luft, das sei etwas anderes als der Geruch von Desinfektionsmitteln literweise. "Festzelt statt Testzelt" und so werde das in Zukunft bleiben, reimte er unter starken Jubel.

Neben der Regierung - "diese Paarung aus Not und Elend" -, bedachte Kickl auch die Opposition - "das Feministinnen-Geschwader aus Pamela Joy und der bissigen Beate" mit Kritik. Interessant sei, wie wenig die Regierung, die "Entlastungsschwurbler", bei der Teuerung das Sagen habe. Es gebe in Österreich Millionen Teuerungsopfer. Die einzigen die laut gegen die "Öko-Gouvernante", die Umweltministerin, und das Treiben in die E-Mobilität, in die Armut auftreten würden, seien die Freiheitlichen.

Kickl wettert gegen "Luxussozialisten"

"Erst träumten sie vom Kanzleramt, dann sind sie gegen die Wand gerannt", bedachte er die SPÖ - die "Luxussozialisten" - und ihren Führungsanspruch mit einem Reim. "Ich habe mir fest vorgenommen, dass wir nächstes Jahr den 1. Mai ohne Auflagen und ohne den grün-schwarzen Klotz am Bein der Republik" begehen, den werden wir absprengen in den nächsten Monaten, kündigte Kickl an. Da dürfe man auch "nicht so unterwürfig denken", sondern die Frage sei "mit wem wollen denn wir überhaupt, mit wem können wir denn zusammenkommen?".

Am Weg zum Regieren müsse man noch ein anderes Kapitel erledigen. "Her mit einem neuen Bundespräsidenten" und ab in den Ruhestand mit dem aktuellen. Ein freiheitlicher Kandidat müsse wach, vital, beweglich sein, ein großes Herz für Österreich haben und ein Gegengewicht zum politischen System sein. Die Freiheitlichen hätten gleich mehrere Personen, die das Anforderungsprofil erfüllen, "wir haben Manderln und Weiberln", aber "wir werden uns nicht zu früh in die Karten schauen lassen", gab Kickl die Strategie für die Bundespräsidentenwahl vor.

Vergleiche mit Depp & Heard

Der Bundesregierung prophezeite er noch eine Abrechnung á la Schlammschlacht Johnny Depp und Amber Heard mit August Wöginger und Sigi Maurer in den Titelrollen bevor. Die Freiheitlichen seien die Bewahrer der Neutralität. "Ich bin ein Neutralitätsversteher", "bin kein Putin-Versteher, aber auch kein Klitschko- oder Selenskyj-Fanboy". Auch beim Thema Zuwanderung seien die Freiheitlichen die einzigen, die hinschauen würden.

Haimbuchner ließ zuvor die drei Jahre, in denen kein Bierzelttreffen möglich war, Revue passieren, die "Zumutung von Unzumutbarem", kritisierte dabei den "oberlehrerhaften, abgehalfterten Kanzler Kurz" und teilte auch gegen die Grünen aus. Die Regierung müsse ausgetauscht werden, denn wenn die EU ein Gas-Embargo beschließen solle, stünden die Betriebe in Österreich still. Die CO2-Besteuerung müsse gestoppt werden, sie führe zu noch mehr Preistreiberei. "Die FPÖ muss zurück in die Verantwortung", auf allen Ebenen, wie in Wels, in Oberösterreich und in Linz. "Wir müssen stärker werden, um dem Volk dienen zu können, unseren Österreicherinnen und Österreichern".
 

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