Außenministerin verurteilt langjährige Haftstrafe für Iranerin, die das Kopftuch abgenommen hat.
Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) hat das Kopftuch als "Symbol für die Unterdrückung der Frauen" kritisiert und ein Gerichtsurteil im Iran als Beleg dafür angeführt. 20 Jahre Haft für das Abnehmen des Kopftuchs "zeigt, dass das Kopftuch mehr ist, als ein harmloses Kleidungsstück und nicht nur ein religiöses Symbol", teilte Kneissl am Donnerstag in einer Aussendung mit.
Kneissl kritisierte das Urteil gegen Shaparak Shajarizadeh als "eklatante Verletzung der Menschenrechte". Der Fall zeige "sehr deutlich, dass wir die Rechte der Frauen effektiv schützen müssen", begrüßte die Außen- und Integrationsministerin das geplante Kopftuchverbot für Mädchen in Kindergärten und Volksschulen als "richtigen Schritt". "Das Kopftuch ist auch ein Symbol für die Unterdrückung der Frauen aufgrund patriarchalischer und archaischer Vorstellungswelten, die mit einer modernen, offenen und freiheitsliebenden Gesellschaft nicht vereinbar sind."
Die Außenministerin bezog sich auf Berichte, wonach Shajarizadeh zu 20 Jahren Haft, davon zwei Jahre ohne Bewährung, verurteilt worden sei. Auch der Rechtsbeistand, die Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh, und zeitweise sogar der neunjährige Sohn der Betroffenen seien inhaftiert worden.