Gruppe B

Argentinien - Favorit mit Fragezeichen

Zweifacher Weltmeister mit Teamchef Maradona als Unsicherheitsfaktor.

Alle vier Jahre das gleiche Bild: Argentinien reist als Mitfavorit zu einer Fußball-WM und schafft es dann doch nicht, den Pokal nach Hause zu bringen. Den bisher letzten Titel gewann der zweifache Champion 1986 dank Diego Maradona, der aber in Südafrika zum entscheidenden Stolperstein werden könnte. Trotz exquisiten Spielermaterials gelang es dem nunmehrigen Teamchef noch nicht, eine schlagkräftige Mannschaft zu formen.

Amtsantritt
Seit seinem Amtsantritt im Oktober 2008 berief der vielleicht beste Fußballer aller Zeiten weit über 100 Spieler in den Kader, darunter auch solche, die sofort wieder absagten, weil sie etwa einen Tag nach dem Länderspiel mit ihren Clubs in der Copa Libertadores antraten oder einfach nur verletzt waren. Den Überblick zu bewahren fällt Maradona nicht immer leicht, dafür hat er ein gutes Näschen dafür, wie man Schlagzeilen produziert.

WM-Qualifikation
Nach der auf den letzten Drücker geschafften WM-Qualifikation sorgte der 49-Jährige für einen Eklat. Sie mögen ihm sein Gemächt ventilieren, richtete Maradona den unliebsamen Vertretern der Journaille nach dem entscheidenden 1:0 in Uruguay im Oktober 2009 aus und handelte sich dafür eine zweimonatige FIFA-Sperre ein.

WM-Titel
Nicht nur wegen derartiger Entgleisungen geht in Argentinien die Angst um, dass ausgerechnet der berühmteste Sohn des Landes einem dritten WM-Titel im Wege stehen könnte. Erfahrungen mit verheerenden Trainer-Fehlentscheidungen haben die Südamerikaner schon des öfteren gemacht. So etwa 1998, als Daniel Passarella den damaligen Weltklasse-Kicker Fernando Redondo wegen dessen langer Mähne daheim ließ. Acht Jahre später wurde Jose Pekerman aufgrund der eigenwilligen Auswechslungen im Viertelfinale gegen Deutschland für das Out verantwortlich gemacht.

Lionel Messi
Lionel Messi musste in diesem Spiel auf der Bank schmoren. Für das Turnier in Südafrika ist der aktuelle Weltfußballer aber gesetzt, selbst wenn seine Leistungen im Team fast nie mit jenen bei Barcelona mithalten. Auch andere Stars wie Carlos Tevez, der mit der jüngeren Maradona-Tochter liierte Sergio Agüero oder Diego Milito konnten ihre Qualität in den Reihen der "Albiceleste" nur selten unter Beweis stellen.

Edel-Kicker
Maradona hat für seine Edel-Kicker noch kein passendes System gefunden - trotz oder vielleicht wegen seines Co-Trainers Carlos Bilardo. Zum Weltmeister-Teamchef von 1986 hat die "Hand Gottes" ein angespanntes Verhältnis.

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