Den Grünen weht nach dem Deal mit der ÖVP Gegenwind direkt ins Gesicht.
Wien. Es sind nur drei Zeilen auf Facebook – doch die treffen die Grünen ins Mark. Nach dem Postenschacher im ORF sieht sich Grünen-Chef Werner Kogler persönlich mit einem Shitstorm der besonderen Art konfrontiert. Und es sind eine Nobelpreisträgerin und mehrere Top-Autoren, die da Klartext schreiben: „Jetzt auch noch der öffentlich rechtliche Rundfunk! LIEBER Werner Kogler! UNTERWERFUNG IST HÄSSLICH!“, schreiben Monika Helfer, Elfriede Jelinek, Michael Köhlmeier, Robert Menasse, Doron Rabinovici und Robert Schindel auf Facebook – alles Autoren, die den Grünen wohlgesonnen sind. Und die grün-affine Fans ansprechen. Das sitzt.
Im Büro Koglers wollte man nichts dazu sagen – der Protest legt aber das grüne Dilemma in der Koalition offen: Heikle Deals mit der ÖVP sind den Wählern kaum mehr zu verkaufen.
Gemeinderätin revoltiert. Auch für viele FunktionärInnen ist der grüne Weg nicht mehr tragbar. Die Wiener Gemeinderätin Viktoria Spielmann auf Twitter: „Wir Grünen schauen dabei zu, wie sich die Demokratie (…) in eine türkis-autoritäre Richtung entwickelt.“
