Nach Freispruch

Kurz-Comeback bei nächster Wahl?

Im Umfeld von Sebastian Kurz werden nach dem Freispruch bereits Pläne für eine Polit-Rückkehr geschmiedet: Als ÖVP-Chef oder mit eigener Liste. 

Der Freispruch von Sebastian Kurz befeuert auch die Gerüchte über seine Rückkehr in die Politik. Kurz selber winkte bei seiner Pressekonferenz am Dienstag zwar offiziell ab, dementieren wollte er ein etwaiges Comeback aber auch nicht.

Freispruch erster Schritt für Comeback 

Hinter den Kulissen sehen aber gleich mehrere Kurz-Vertraute den Freispruch als ersten Schritt für eine Rückkehr. Im Kurz-Umfeld geht man davon aus, dass die derzeitige Dreier-Regierung aus ÖVP, SPÖ und NEOS versuchen wird, die volle Legislaturperiode von fünf Jahren durchzuhalten. Aber schon im kommenden Jahr könnte es zwischen den drei Parteien ruppig werden, wenn beim Sparpaket aufgrund der aktuellen Budgetsituation noch einmal nachgeschärft werden muss.

Stocker wird bei nächster Wahl wohl nicht mehr antreten 

2027 finden dann die Landtagswahlen in Oberösterreich und Tirol statt, die für die ÖVP durchaus unangenehm werden könnten. "Spätestens dann wird wohl eine Diskussion darüber ausbrechen, wer Christian Stocker als Spitzenkandidat bei der nächsten Wahl folgen könnte", so ein ÖVP-Insider. Denn dass der 65-jährige Stocker die ÖVP in die nächste Nationalratswahl führt, halten Vertraute des Kanzlers für nahezu ausgeschlossen. Stocker wäre beim geplanten Wahltermin 2029 69 Jahre alt.  

Drei Kandidaten als nächster ÖVP-Chef: Hattmannsdorfer, Pröll oder Kurz 

In der ÖVP werden derzeit drei Kandidaten als mögliche Stocker-Nachfolger genannt: Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer, Staatssekretär Alexander Pröll oder eben Sebastian Kurz. Das Kalkül der Kurz-Fans in der ÖVP: Ein Großteil der innerparteilichen Kurz-Gegner wird bis zur nächsten Wahl entweder weg oder stark geschwächt sein. Der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer, der Kurz im Jänner als ÖVP-Chef verhindert hat, übergibt im Sommer an die Kurz-Vertraute Karoline Edtstadler. Die Landeshauptmänner von Oberösterreich (Stelzer) und Tirol (Mattle) - die Kurz ebenfalls kritisch sehen - könnten nach ihren Landtagswahlen 2027 ebenfalls geschwächt sein. 

Oder kommt doch eigene Liste Kurz?

Im Kurz-Umfeld will man aber auch eine eigene Liste Kurz nicht ausschließen. "Wenn die ÖVP nicht geschlossen hinter ihm steht, dann könnte Sebastian bei der nächsten Wahl mit seiner eigenen Liste antreten", so ein enger Vertrauter. Kurz würde dann auf eine breite Kandidatenliste setzen: Mit bekannten Namen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Drohender Nachsatz in Richtung ÖVP: "Das Geld für einen Wahlkampf hätte er aufgrund seines unternehmerischen Erfolgs jedenfalls."

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