Empfang als "Freund"

Kurz im Iran gegen Atomwaffen

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ÖSTERREICH-Reporterin Isabelle Daniel berichtet aus Teheran.

Als „Kollegen und Freund“ begrüßte Irans Außenminister Zarif am Sonntag Sebastian Kurz in seinen voll Spiegeln und venezianischem Glas gehaltenen Prunkräumen. Kurz machte allerdings in der anschließenden Pressekonferenz klar, dass Freundschaft auch Grenzen kennt: Er lehne „strikt Atomwaffen ab“, erklärte er vor Zarif.

Menschenrechte vor Zarif offen angesprochen
Der ÖVP-Minister sprach auch offensiv die „Menschenrechtsfragen im Iran“ an. Der Iraner ertrug alles mit einem stoischen Lächeln. Und beeilte sich zu erklären, dass er sich sehr darauf freue, „Präsident Fischer bald bei uns im Iran zu empfangen“. Dieser will freilich erst kommen, wenn es eine Atom-Einigung und ein Ende der Sanktionen geben sollte.

Am Montag wurde Kurz von Irans Präsidenten Rohani empfangen. Ein geplanter Besuch in der Synagoge in Teheran konnte hingegen nicht stattfinden. Aus „organisatorischen Gründen“, wie die Iraner beteuerten ...
 

"Es darf im Iran keine Atomwaffen geben"

ÖSTERREICH: Sie haben die Menschenrechtsfrage angesprochen?
Sebastian Kurz: Hier im Iran agieren sehr unterschiedliche Kräfte. Ich hoffe, dass sich jene, die sich für Menschenrechte einsetzen, hier durchsetzen. Ich habe in Teheran ganz bewusst die Menschenrechtslage angesprochen. Wir lehnen die Todesstrafe zutiefst ab.

ÖSTERREICH: Glauben Sie wirklich, dass es eine Atomeinigung mit dem Iran geben wird?
Kurz: Ich habe hier noch einmal appelliert, dass ein positiver Abschluss wünschenswert wäre.

ÖSTERREICH: Was bedeutet das für die Sanktionen?
Kurz: Es muss klar sein, dass der Iran keinerlei Atomwaffen haben darf. Das wäre die Grundlage für das Ende der Sanktionen. Davon würden nicht nur die westliche Welt und Österreich profitieren, sondern vor allem das iranische Volk.

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