Kurz fordert

1.500 Euro Strafe für Schul-Schwänzer

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Vorstoß von Integrations-Staatssekretär Kurz (ÖVP) sorgt für Aufregung.

Jetzt geht es den Schulschwänzern an den Kragen: Denn geht es nach Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz, würden die Strafen fürs Fehlen im Unterricht künftig massiv ansteigen. Statt wie bisher höchstens eine Verwaltungsübertretung von 220 Euro, wünscht sich Kurz künftig 1.500 Euro Strafe, wenn Eltern ihre Kinder nicht in die Schule schicken. Die Details.

  • Laut einer aktuellen Studie der Universität Linz gibt es derzeit in Österreich 75.000 Jugendliche zwischen 16 und 24 Jahren, die derzeit arbeitslos sind und/oder nur einen geringen Schulabschluss haben.
  • Besonders häufig betroffen: Jugendliche mit Migrationshintergrund. Jeder fünfte Migrant (18,5 Prozent) bis 24 Jahren ist derzeit ohne Arbeit oder Ausbildung.

Für Kurz ist klar: Der Anfang allen Übels ist das Schuleschwänzen. „Erst fehlen die Kinder in der Schule, das führt dann zum Schulabbruch und in die Arbeitslosigkeit. Das ist eine Spirale nach unten“, erklärt der Staatssekretär im Gespräch mit ÖSTERREICH (siehe Interview unten).

Und genau dort soll jetzt eingegriffen werden. Und zwar mit deutlich härteren Bandagen.

Kurz: „Härtere Strafen halte ich für sinnvoll“
„Eltern, die ihre Kinder nicht beim Schulbesuch unterstützen, sollen härter gestraft werden. Sie rauben ihren Kindern die Zukunft. In Deutschland werden bei massiven Schulpflichtverletzungen 1.500 Euro fällig und das halte ich auch für Österreich für sinnvoll.“

Aber: Nicht jeder, der einmal schwänzt, soll abgestraft werden, sondern nur die „harten Fälle“. Wann die neue Regelung kommen und ab wann gestraft werden soll, ist derzeit noch offen. Dana Müllejans

ÖSTERREICH: Was sind Ihrer Meinung nach die Gründe für 75.000 arbeitslose Jugendliche?
Sebastian Kurz: Dafür gibt es zahlreiche Gründe, aber leider ist es so, dass es Eltern gibt, die ihre Kinder nicht beim Schulbesuch unterstützen. Das ist Zukunftsraub für ihre Kinder und führt häufig zum Schulabbruch und danach in die Arbeitslosigkeit.

ÖSTERREICH: Ihre Lösung?
Kurz: Wir brauchen verpflichtende Elterngespräche, bessere Erhebungen und auch härtere Strafen. In Deutschland zahlen Eltern bei massiven Verstößen 1.500 Euro. Das halte ich für sinnvoll.

ÖSTERREICH: Und wenn ein Schüler nur einen Tag die Schule schwänzt?
Kurz: Dann ist das etwas ganz anderes. So etwas wird nicht abgestraft werden.

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