Auch Frauenrechte, Minderheiten und die Lage in Afghanistan waren Thema.
Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) hat Dienstagmittag die indische Außenministerin Sushma Swaraj in Neu-Delhi zu einem Arbeitsgespräch getroffen. Neben Fragen zur engeren wirtschaftlichen Kooperation thematisierte Kurz auch die "sehr besorgniserregende" Lage der Frauen in Indien. Es gebe aber ein starkes Problembewusstsein der Regierung, sagte Kurz nach dem Treffen.
Handelsbeziehungen erleichtern
In Indien ist Kurz gemeinsam mit Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl und über 50 heimischen Firmenvertretern, die bis Freitag Neu-Delhi, Bangalore und Mumbai besuchen. Um die Handelsbeziehungen zu erleichtern, wurden vom Außenministerium und der Wirtschaftskammer bereits die Visaerteilung für indische Geschäftsleute erleichtert. Die indische Außenministerin hat laut Kurz nun auch eine schnellere Visa-Abwicklung für österreichische Geschäftsleute zugesichert.
Minderheiten
Thema des Gespräch war weiters die Lage der muslimischen, christlichen und anderer Minderheiten in Indien. Man beobachte die Situation "mit Sorge", erklärte Kurz vor österreichischen Journalisten in Neu-Delhi. "Wir müssen an dem Thema dranbleiben." Auch die fragile politische Lage in Afghanistan, die sich stark auf die Flüchtlingszahlen in Europa auswirkt, wurde beim Gespräch mit der Außenministerin kurz angeschnitten. Hier gebe es nichts Neues zu berichten, so Kurz.
Besonders lobte der österreichische Außenminister die politische Arbeit der indischen Regierung im Kampf gegen Korruption und in Wirtschaftsfragen.
"Tolle Möglichkeiten"
Für WKÖ-Präsident Leitl bietet der Riesenmarkt Indien "tolle Möglichkeiten" für österreichische Firmen. Leitl begrüßte die Erleichterungen für Geschäftsleute-Visa. Die Visa-Frage sei "jahrzehntelang" ungelöst gewesen. Nun bestätigt die Außenhandelsstelle der Wirtschaftskammer den jeweiligen Geschäftskontakt und damit kann das Visum innerhalb weniger Tage ausgestellt werden.