SP-Chef Ludwig zieht im ÖSTERREICH-Talk Bilanz und erklärt seine Pläne für 2019.
ÖSTERREICH: Sie sind seit einem halben Jahr Bürgermeister. Wie ist Ihre Jahresbilanz?
Michael Ludwig: Uns ist in dieser Zeit schon viel gelungen. Zum Ersten habe ich die Stadtregierung neu zusammengestellt, die bereits zahlreiche Projekte umsetzt. So haben wir die Aufenthaltsqualität in den Öffis und auch auf öffentlichen Plätzen verbessert, Stichwort Alkoholverbot am Praterstern. Wir setzen sukzessive Verbesserungen im Bildungsbereich um. Alleine heuer konnten wir 3 neue Schulstandorte und 110 neue Klassen in Betrieb nehmen.
ÖSTERREICH: Die Skandale rund um das KH Nord überschatten die Bilanz, oder?
Ludwig: Ich war es ja, der eine Untersuchungskommission initiiert hat. Dass da einiges nicht ohne Fehler gelaufen ist in der Vergangenheit, ist klar. Trotzdem wird das KH Nord Mitte 2019 eröffnen und eines der besten Spitäler Europas werden und den bekannt guten Standards der Wiener Gesundheitsversorgung weiter garantieren.
ÖSTERREICH: Die Konkurrenz wirft Ihnen den Verein vor, in dem die Frau von Ex-Landtagspräsident Kopietz saß und viel kassierte, vor.
Ludwig: Der Endbericht des Rechnungshofes über den Verein der Kinder- und Jugendbetreuung ist für Mitte Jänner geplant. Ungeachtet dessen habe ich den Wiener Stadtrechnungshof ersucht, alle Stiftungen und Vereine der Stadt Wien auf Compliance-Regeln zu überprüfen.
ÖSTERREICH: Was planen Sie 2019?
Ludwig: Ein Schwerpunkt wird die Digitalisierung. Wir wollen die technischen Rahmenbedingungen ausweiten und testen am stark frequentierten Rathausplatz das 5G-Netz, das wir dann schrittweise in ganz Wien ausbauen wollen. Wir wollen bei der Digitalisierung – die auch Arbeitsplätze schafft – aber auch die sozialen Herausforderungen angehen. Wien darf keine Stadt der zwei Geschwindigkeiten werden, mit Menschen, die die technischen Mittel nützen können und anderen, die zurückbleiben.
ÖSTERREICH: Sie feiern 2019 100 Jahre rotes Wien. Eine Botschaft?
Ludwig: Es waren nicht durchgängig 100 Jahre, dazwischen regierten zwei faschistische Systeme. Das waren die dunkelsten und schlimmsten Zeiten für Wien. Interview: I. Daniel
Interview: I. Daniel