Nehammer und Raab:

'Null Toleranz für türkische Konflikte auf Österreichs Straßen'

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Gleich an zwei aneinanderfolgenden Tagen kam es zu schweren Randalen in Wien.

Am Tag nach Tumulten bei einer Kurden-Demo in Wien-Favoriten ist die Lage am Donnerstagabend nach einer linken Protestkundgebung erneut eskaliert. Am späteren Abend twitterten linke und antifaschistische Aktivisten, dass mehrere hundert "türkische Faschisten" das Ernst-Kirchweger-Haus attackiert hätten, und schrieben diese Angriffe den rechtsextremen "Grauen Wölfen" zu. Polizeisprecher Paul Eidenberger bestätigte, dass es zu zahlreichen Sachbeschädigungen gekommen ist.

Urheber der Attacken dürfte ein Mob männlicher türkischer und österreichischer Jugendlicher gewesen sein. Laut Eidenberger gab es sechs Festnahmen. Einige der Aggressoren zeigten den Wolfsgruß, ein verbotenes Zeichen der "Grauen Wölfe", und schossen mit Böllern einen Balkon in Brand. Ein Polizist wurde durch einen Steinwurf verletzt, er hatte einen gebrochenen Finger.

Video zum Thema: Demo-Eklat: Polizist durch Steinwurf verletzt

"Keine Toleranz"

Nun reagiert auch die Politik auf die Randale in Wien. Innenminister Karl Nehammer zeigt "keine Toleranz dafür, wenn versucht wird türkische Konflikte auf Österreichs Straßen auszutragen. Wir müssen uns als Gesellschaft und als Polizei entschlossen gegen diese radikalen Kräfte stellen. In einem Rechtsstaat wie Österreich haben wir keinen Platz für Extremismus und schreiten mit aller Konsequenz ein“, so der Innenminister.

Auch Integrationsministerin Susanne Raab fordert Konsequenzen: "Ich will keine Auseinandersetzungen zwischen Migrantengruppen auf Wiens Straßen. Wir werden es nicht dulden, dass Konflikte aus dem Ausland zwischen Gewaltbereiten extremistischen Gruppen auf österreichischem Boden ausgetragen werden und unsere Werte mit Füßen getreten werden", so die Ministerin. "Wer in Österreich leben will, muss sich an unsere Gesetze und Werte halten. Für derartige Szenen gibt es bei uns keine Toleranz und der Rechtsstaat muss hier mit voller Härte durchgreifen. Hier wird wieder einmal sichtbar, wie stark Parallelgesellschaften in Wien ausgeprägt sind.”

Raab verspricht, die "extremistischen Ideologien, die hinter solchen Taten stehen und derartige Gewaltexzesse fördern, weiterhin auf allen Ebenen konsequent bekämpfen"

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