89 Passagiere eines nahe der Antarktis in Seenot geratenen Kreuzfahrtschiffes "Ushuaia" sind von der chilenischen Marine gerettet worden.
Die Urlauber seien Freitag früh von dem Schiff "Aquiles" der chilenischen Marine etwa 1.300 Kilometer südlich von der argentinischen Hafenstadt Ushuaia auf Feuerland übernommen worden, sagte eine Sprecherin der Reederei Antarpply Expeditions in Ushuaia.
Felsen gerammt - Wassereintritt
Die Passagiere würden zunächst
zur chilenischen Antarktisstation "Frei" gebracht, wo sie gegen Mitternacht
europäischer Zeit eintreffen sollten. Voraussichtlich am Samstag würden sie
dann nach Ushuaia geflogen. Die 33 Besatzungsmitglieder der 85 Meter langen
"Ushuaia" blieben an Bord. Nach Angaben der argentinischen Behörden herrscht
in dem Seegebiet raues Wetter, aber der Havarist befinde sich relativ
geschützt vor der Bucht von Guillermina.
Die 1970 in den USA als Forschungsschiff gebaute "Ushuaia" hatte am Vortag einen Felsen gerammt. Durch ein Loch in der Bordwand drang Wasser ein, und aus einem 28 Kubikmeter großen Tank floss Treibstoff ins Meer. Da das Loch jedoch nur relativ klein sei, habe zu keinem Augenblick eine unmittelbare Gefahr für die Menschen an Bord bestanden, sagte der argentinische Admiral Daniel Alberto Martín dem Fernsehsender C5N. Der Rumpf der "Ushuaia" ist für Fahrten im Eismeer verstärkt, und das Schiff hat die Festigkeit der Eisklasse 1.
Bereits am Freitag hatte ein weiteres Kreuzfahrtschiff, das sich zum Zeitpunkt der Havarie in der Nähe befand, Kurs auf die "Ushuaia" genommen. Die "Ushuaia", die unter der Flagge Panamas fährt, war am 28. November zu der elftägigen Kreuzfahrt aus dem Hafen der gleichnamigen Stadt auf Feuerland ausgelaufen.