Bohrn Mena

Recht, sich zu äußern

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Ein Kommentar von Sebastian Bohrn Mena.                    

Wissen Sie, wen Armin Wolf, Nadja Bernhard oder Martin Thür das letzte Mal gewählt haben? Oder Susanne Schnabl und Lou Lorenz-Dittlbacher? Nein? Ich auch nicht. Das liegt daran, dass niemand es weiß. Weil diese Menschen die journalistischen Aushängeschilder des ORF und damit bei Analysen & Moderationen dem "Grundsatz der Objektivität" verpflichtet sind, wie es im ORF-Gesetz so schön geschrieben steht. Zugleich erfüllen sie aber auch einen Bildungsauftrag und der leitet sich letztlich aus den Grundsätzen unserer Verfassung ab, in der bekanntlich auch die Menschenrechtskonvention verankert ist. Sich gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus starkzumachen, sich gegen jede Form der Ausgrenzung und Hetze auszusprechen, das ist keine Frage der Objektivität -es ist eine Frage des Anstands.

ORF-Journalisten haben das Recht, sich öffentlich für die Menschenrechte einzusetzen und sich entsprechend zu äußern. Gerade von ihnen, den personifizierten Leuchttürmen des öffentlich-rechtlichen und von uns allen finanzierten Journalismus unseres Landes, erwarte ich mir das sogar. Denn ein Faschist im ZiB-Studio ist, zumindest als Moderator, meiner Meinung nach völlig inakzeptabel. 

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