Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Chefredakteurin Daniela Bardel.
Es ist eine Schande, wie nahezu kindisch bockig die Bundesländer sich vor ihrer Pflicht wegducken. Trotz offizieller Quote weigern sie sich, Asylwerber ordentlich unterzubringen.
Es ist eine Schande, dass es Zelte nötig hat, um die Länder zu einer Aufnahme der Flüchtlinge zu erpressen. Und dann noch ohne Erfolg. Im Gegenteil – Bürgermeister schaffen es, die Zelte zu räumen und zwingen das Innenministerium, auf Container auszuweichen. Auch keine Lösung.
Es ist eine Schande, dass Aufnahmezentren wie Traiskirchen so überfüllt sind, dass menschenunwürdige Zustände drohen – nur weil es Bund wie Länder nicht schaffen, die Verteilung gerecht und reibungslos zu organisieren.
Orbán schickt Flüchtlinge zu uns – Kanzler schaut zu
Es ist aber auch eine Schande, dass Ungarn die Flüchtlinge einfach zu uns weiterschickt – und dass, obwohl Chef Viktor Orbán ständig Händeschüttelnd neben unserem Bundeskanzler Karl Nehammer steht, der hilflos dabei zusieht. Orbán spekuliert auf unseren Anstand, Asylsuchende aufzunehmen und erspart sich in seinem Land die Flüchtlingskrise.
Und es ist eine Schande, dass Schlepper ein mieses Geschäft mit dem goldenen Westen machen. Sie karren Männer, Frauen und auch Kinder schlecht versorgt in überfüllten Klein-Lkws über die Grenze – ohne Rücksicht auf Verluste. Nicht jeder überlebt diese Reise ins bessere Leben.