Bohrn-Mena

Jetzt die richtigen Debatten führen

Ein Kommentar von Sebastian Bohrn Mena.

Der furchtbare Amoklauf an einer Schule in Graz beschäftigt das ganze Land – zurecht. Es gibt zahlreiche Themen, die wir meiner Meinung nach jetzt ansprechen müssen: Wie konnte sich der junge Mann derart radikalisieren? Wieso hat niemand die Alarmzeichen erkannt? Welche Angebote setzen wir als Staat, um solchen jungen Männern einen Ausweg aus ihrer Lage zu bieten? Und sind unsere Kinder in Bildungseinrichtungen hinreichend geschützt? Das alles sind Debatten, die ich gerne führen möchte.

Den Ruf nach schärferen Waffengesetzen kann ich hingegen nur bedingt nachvollziehen. Ja, es ist seltsam, dass man in Österreich im Lagerhaus eine Schrotflinte samt Munition erwerben kann, ohne jeglichen Nachweis der Verlässlichkeit, der Unbescholtenheit oder der psychischen Stabilität erbringen zu müssen. Aber hätte es etwas geändert, wenn dieser Waffentyp nur mit Waffenbesitzkarte zu erwerben gewesen wäre? Nein.

Der Amokläufer hatte eine solche und konnte damit auch eine Faustfeuerwaffe erwerben. Die traurige Wahrheit ist: Wir hätten das auf diese Weise nicht verhindern können. Wir sind den Opfern schuldig, dass wir jetzt die richtigen Debatten führen. Sorgen wir dafür, dass sowas nicht wieder passieren kann.

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