Kommentar

Gefallener ÖVP-Star

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Ein Kommentar von Sebastian Bohrn Mena zum Prozess gegen Sebastian Kurz.

Einer nach dem anderen fällt gerade um, räumt Falschaussagen ein oder ersucht um den Kronzeugen-Status. Die ehemaligen Getreuen des Sebastian Kurz gehen einen Weg, den der gefallene Star der ÖVP offenbar nach wie vor vermeiden möchte. Sie stehen zu ihren Missetaten und sind bereit, einen Beitrag an Wiedergutmachung zu leisten. Und Sebastian Kurz? Er bunkert noch.

Unzähliges wird ihm vorgeworfen, eine falsche Aussage im Untersuchungsausschuss ist da noch das Geringste. Wann wird er sich für das verantworten müssen, was in den Chats alles thematisiert wurde? Niemals? Anzunehmen, immerhin sind wir in Österreich, wo millionenschwere Ex-Politiker so gut wie nie die Verantwortung für das übernehmen müssen, was sie dereinst angestellt haben.

Und wer weiß schon, wie es um die aktuell sehr unabhängige Justiz bestellt ist, wenn die Grünen erst aus der Regierung sind? Wenn FPÖ-ÖVP regieren, vermutlich mit einem ÖVP-Justizminister, wird dann wieder alles „erschlagen“? Die Befürchtung ist berechtigt. Und dann ist ein Comeback von Kurz auch nicht ausgeschlossen. Er spielt also auf Zeit und das könnte ihm sogar gelingen.

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