Meinung am Weekend

Millionäre zur Kasse bitten

Teilen

Ein Kommentar von Sebastian Bohrn Mena. 

70 Prozent der Österreicher wünschen sich aktuell eine Reichensteuer. Das ist keine Mutmaßung, das ist gesichertes Wissen, ganz frisch repräsentativ erhoben. Jedes fünfte Kind im Land ist von Armut bedroht, gleichzeitig verdienen andere prächtig an der Spekulation. Auch das ist gesichertes Wissen. Die Schere zwischen Arm und Reich geht wieder auf und all das ist kein Naturgesetz, sondern das Symptom eines epischen Politikversagens. Täglich bekommen wir in Chats vorgeführt, wie ungeniert Superreiche sich die Gesetze so bei den Parteien bestellen, wie es für sie am vorteilhaftesten ist. Wir müssen die Multimillionäre jetzt endlich zur Kasse bitten. Sie genießen den sozialen Frieden im Land, dann sollen sie auch einen Beitrag dazu leisten, und zwar ihren Verhältnissen entsprechend. Irgendwann haben die Menschen nämlich die Nase endgültig voll von der grotesken Ungleichverteilung und werden sich holen, was ihnen zusteht. Das lehrt uns die Geschichte. Wer das verhindern möchte, der sollte jetzt für Gerechtigkeit sorgen. Oder, um Johanna Mikl-Leitner zu zitieren: Her mit dem Zaster, her mit der Marie!
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.