Von den Vertrauenswerten ihrer Vorgänger ist Österreichs Polit-Elite weit entfernt.
Woche für Woche stellt die Lazarsfeld Gesellschaft für oe24 Österreichs Top-Politikerinnen und Politiker auf den Prüfstand – es sieht Woche für Woche trauriger aus. Ja, der Bundespräsident sticht in der Vertrauensfrage hervor – doch von Zustimmungswerten seiner Vorgänger ist Alexander Van der Bellen weit entfernt. Vielmehr müssen es jetzt alle hinnehmen, dass ihnen mehr Misstrauen als Vertrauen entgegenschlägt. Unsere Politiker haben ihre wichtigste Währung verspielt – Vertrauen.
Unsozial. Das mag viele Gründe haben: „Soziale Medien“, mit deren Hilfe Autoritäten in den Dreck gezogen und mit Fake News demontiert werden, sind einer davon. Politiker sollten aber vor allem die Schuld bei sich selbst suchen: Die blaue Opposition etwa, die sich in Umfragewerten sonnt, aber – wie man in Salzburg sieht – im Zweifelsfall just bei jenem kleinen Mann den Rotstift ansetzt, den sie zu vertreten behauptet.
Ampel. Zuallererst müsste aber die Ampelregierung liefern. Und da schaut es auch trist aus: Eine ÖVP, die sich weder vom Kurz-Populismus noch von kleinkarierter Klientel-Politik lösen kann, arbeitet mit einer zerrissenen SPÖ zusammen, deren Parteichef überfordert ist. NEOS mühen sich redlich – aber unbedankt. Die schlechte Nachricht: Dass alles gut wird ist keineswegs sicher. In Zeiten wie diesen ist immer noch Luft nach unten.